“Zu Beginn des Sommers hat Tschechien angekündigt, das AKW Dukovany um zwei neue Atomreaktoren ausbauen zu wollen”, informierte Landesrat Stephan Pernkopf vergangene Woche. Die Betreiberfirma CEZ habe deshalb die Umweltverträglichkeitsprüfung beim tschechischen Umweltministerium beantragt. Das Land Niederösterreich hat aus diesem Anlass eine kritische Stellungnahme gegen diesen Ausbau verfasst. Darin habe man klar die Haltung dazu zum Ausdruck gebracht: “Die Ausbaupläne sind aufs Schärfste abzulehnen, denn die Atomkraft ist ein nicht beherrschbares Sicherheitsrisiko”, so Pernkopf.
“Unsere Nachbarn sollen sich ein Beispiel an uns nehmen”, betonte Landesrat Pernkopf, dass Niederösterreich 100 Prozent des Strombedarfs aus Erneuerbaren Energien abdecke. Pernkopf hat die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher vor drei Wochen aufgerufen, ihn bei seiner Kritik bezüglich des Ausbaus des AKW Dukovany zu unterstützen, das Ergebnis sei “überwältigend”: “Aus dem ganzen Land sind tausende Unterschriften eingelangt.” Als Beispiele hob er Großschönau im Waldviertel mit 460 Unterschriften bei 1200 Einwohnern, Pillichsdorf im Weinviertel mit 200 Unterschriften bei 1100 Einwohnern und Ertl im Mostviertel mit 150 Unterschriften bei 1200 Einwohnern hervor. “Insgesamt haben unsere Stellungnahme 63.680 Menschen unterschrieben. Das ist ein klares Bekenntnis gegen die Atomkraft”, betonte Pernkopf, dass es so ein Engagement in dieser Form in nur drei Wochen noch nie gegeben habe. 63.680 Unterschriften seien “ein klares Signal für die Europäische Energiewende” und “ein klarer Auftrag, Druck nach Tschechien zu machen”, informierte der Landesrat weiter. Zur weiteren Vorgangsweise kündigte Pernkopf an, dass man sich auf die fachlich fundierte Stellungnahme im UVP-Verfahren “klare Antworten auf unsere Sicherheitsbedenken” erwarte.