Als erstes Land in der Europäischen Union wird Deutschland eine umfassende staatliche Datenplattform in der Landwirtschaft aufbauen. Diese soll den Bauern Zeit am Schreibtisch sparen.
Einen „intelligenten Umgang mit der wachsenden Menge an Agrardaten“ kündigte Deutschlands Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner laut dem Pressedienst Agra Europe an. Grundlage der geplanten Plattform bilden die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering. Wie Klöckner mitteilte, sollen auf der Plattform „wichtige Informationen sinnvoll verknüpft und den Landwirten unkompliziert zugänglich gemacht werden.“ Das solle den Bauern Zeitersparnis im Büro und letztlich Arbeitserleichterung auf den landwirtschaftlichen Betrieben bringen.
Synergien sollen genutzt werden
Laut Klöckner sollen noch heuer in einem ersten Schritt die relevanten staatlichen Agrardaten auf der Plattform gesammelt, übersichtlich aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden. Die Landwirte sollen künftig mit wenigen Mausklicks alle Angaben erhalten, die sie für ihren Betrieb benötigten. Bisher müssten sie sich wichtige Informationen oft von verschiedenen Stellen zusammensuchen.
Nach Angaben der Ministerin umfasst der geplante Datenpool so unterschiedliche Informationen wie Wetterdaten, Förderrichtlinien, wichtige Ansprechpartner sowie Zulassungsdaten für Pflanzenschutzmittel. Im Laufe der Zeit soll die digitale Serviceplattform um weitere Funktionen ergänzt werden, die etwa die Antragstellung für die EU-Direktzahlungen erleichterten oder Schnittstellen zur elektronischen Meldung an das Herkunfts- und Informationssystem für Tiere (HIT) integrierten. Vorgesehen sei auch die Ankopplung der Plattform an die geplante europäische Dateninfrastruktur (GAIA-X), damit Synergien zwischen den europäischen Staaten genutzt werden könnten.
Laut Fraunhofer-Institut habe die Machbarkeitsstudie gezeigt, dass eine Umsetzung solcher staatlicher, digitaler Datenplattformen für die Landwirtschaft rechtlich sowie technisch möglich sei und dabei auch die föderale Zuständigkeiten und die Datensouveränität der Landwirte gewahrt werden können.
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