AMA-Studie: Bio-Nachfrage steigt

Immer mehr Konsumenten kaufen Bio-Lebensmittel. FOTO: rh2010-adobe.stock.com

Eine neue AMA Motiv- und Marktanalyse hat ergeben, dass Bio-Lebensmittel immer beliebter werden. Während Konsumenten zunehmend mehr Wert auf regionale Produkte hoher Qualität legen, verlieren Billigprodukte langfristig an Bedeutung. Eine aktuelle Motivanalyse liefert die Gründe, warum Konsumenten zu Bio greifen: Sie wollen sich gut ernähren und der Umwelt etwas Gutes tun.

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger sieht in diesen Ergebnissen “großes Vertrauen in die harte Arbeit unserer Bauern, die tagtäglich Lebensmittel bester Qualität unter Einhaltung höchsten Standards produzieren”.

Der Anteil an frischen Bio-Lebensmitteln (exkl. Brot und Gebäck) hat mit mehr als 11% im ersten Halbjahr 2021 einen neuerlichen Rekord erreicht. “Corona hat die Menschen noch aufgeschlossener für die Qualität von Lebensmitteln gemacht. Bio-Produkte können davon besonders profitieren”, erklärt Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing.

Den höchsten Bio-Anteil im österreichischen LEH verbuchen die Sortimente Milch und Naturjoghurt. Fast jedes dritte Produkt dieser Kategorie wurde biologisch produziert. Erdäpfel, Eier und Frischgemüse liegen ebenfalls weit über dem Durchschnitt. Jedes zehnte Produkt in den Warengruppen Obst, Butter und Käse stammt aus biologischer Landwirtschaft. Bio-Fleisch und Bio-Geflügel haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres leicht zugelegt. Auch der Bio-Anteil von Wurst und Schinken ist gestiegen.

113 Euro pro Haushalt im ersten Halbjahr

Insgesamt machte der LEH 2020 mit Bio-Frischwaren (exkl. Brot und Gebäck) Umsätze im Wert von 717 Mio. Euro. Die Zahlen des ersten Halbjahres 2021 (420 Mio. Euro) lassen mit einem Plus von fast 17% darauf hoffen, dass am Ende des heurigen Jahres ein weiterer Umsatzrekord zu erwarten ist. Auch die Menge steigt kontinuierlich. Von Jänner bis Juni wurde mengenmäßig fast 20% mehr Bio eingekauft als in der Vorjahresperiode, die von strengen Lockdowns und der geschlossenen Gastronomie geprägt war. 113 Euro hat ein Haushalt im ersten Halbjahr durchschnittlich für Bio-Produkte im LEH ausgegeben.

So gut wie jeder Haushalt kauft Bio

Nahezu jeder Haushalt in Österreich kaufte in den vergangenen Monaten mindestens einmal ein Bio-Produkt. Das zeigt die extrem hohe Käuferreichweite von 96%. Bei durchschnittlich 24 Einkaufsfällen landeten insgesamt 31 kg Bio-Lebensmittel im Wagerl. Es steigt also nicht nur die Frequenz, sondern auch die Intensität. Umsatzstärkstes Bio-Produkt war im ersten Halbjahr ESL-Milch, gefolgt von Eiern.

„Die biologische Landwirtschaft in Österreich ist und bleibt eine echte Erfolgsgeschichte, die wir gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern weiterschreiben wollen. Dazu brauchen wir zielgerichtete Maßnahmen und attraktive Angebote – genau das werden wir im zukünftigen GAP Strategieplan sicherstellen. Für jeden Betrieb wird etwas dabei sein“, so Köstinger. 

 Studienergebnisse zur Marktentwickelung

  • Die Nachfrage nach Bio-Produkten im Lebensmitteleinzelhandel steigt kontinuierlich.
  • Auch die Ausgaben pro Haushalt steigen und liegen im 1. HJ 2021 bei rund 113 Euro. Das entspricht einer Steigerung von 14,6% gegenüber dem 1. HJ 2020.
  • Mittlerweile kauft fast jeder Österreicher Bio-Produkte – die Intensität liegt bei 96%.
  • Wertmäßig haben Milch und Joghurt den höchsten Bio-Anteil bei Einkäufen im Lebensmitteleinzelhandel.
  • Der Einkauf von Bio-Lebensmitteln in Österreich erfolgte 2020 zu 81% im Lebensmitteleinzelhandel. Die Gastronomie kam – aufgrund der corona-bedingten Schließungen – auf einen Anteil von 5%.
  • Insgesamt wurden im Jahr 2020 Bio-Produkte im Gesamtwert von 2,4 Mio. Euro gekauft.

Studienergebnisse Motivanalyse

  • 93% der Befragten sind der Meinung, dass Lebensmittel aus regionaler Produktion an Bedeutung gewinnen werden, 87% bei Bio-Produkten.
  • 52% konsumieren täglich oder mehrmals pro Woche Bio. 2018 waren es 47%.
  • Frauen konsumieren öfter Bio-Lebensmittel als Männer.
  • Frauen: 20% so gut wie täglich; 37% mehrmals wöchentlich
  • Männer: 12% so gut wie täglich; 35% mehrmals wöchentlich
  • Bei der Frage nach dem (vorrangigen) Motiv für den Kauf von Bio-Produkten wird am häufigsten die „gesunde Ernährungsweise“ genannt, gefolgt von „Geschmack“ und „keine Chemie, Spritzmittel, Kunstdünger, Giftstoffe“.
  • 90% halten es für wichtig, dass Biokost in Kindergärten, Kindertagestätten, Schülerhorten und Ganztagsschulen angeboten werden.
  • 55% kaufen Bioprodukte, um Familie etwas Gutes zu tun.
  • 51% wünschen sich noch größeres Angebot an biologischen Lebensmitteln.
  • Bei allen Produkten mit dem AMA-Biosiegel wird die gesicherte Herkunft aus Österreich als entscheidendster Faktor für die Qualität genannt.

    “91 Prozent der Befragten kennen das AMA-Biosiegel – das ist ein beeindruckender Wert, den wir in den vergangenen Jahren erfolgreich aufgebaut haben. Gleichzeitig haben nur 36 Prozent der Befragten vollstes Vertrauen in die Kennzeichnung von biologischen Lebensmitteln. Dieses Ergebnis bestärkt meinen Einsatz für eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung bei verarbeiteten Produkten und in der Gemeinschaftsverpflegung. Immer mehr Menschen wollen wissen, woher ihre Lebensmittel kommen. Die Konsumenten und unsere Landwirte verdienen Transparenz!“, so die Landwirtschaftsministerin.

Bio-Aktionstage im September

Der September steht bei der AMA ganz im Zeichen von Bio. Im Zuge der Bio-Aktionstage sind für heuer drei Schwerpunkt geplant: eine Blogger-Tour, eine Volksschulaktion und eine Online-Rätselrallye.

Mehr Informationen unter www.bioinfo.at

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AUTORRed. SN
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