Zuckerrüben: Cercospora durch hohe Temperaturen und Feuchtigkeit

Deutlicher Befall von Cercospora beticola bei nicht rechtzeitiger Fungizidanwendung

Cercospora beticola ist die bestimmende Blattkrankheit der Zuckerrübe in Österreich. Ohne Behandlung sind Zuckerertragsverluste von 30 Prozent und mehr möglich. Hitze beschleunigt die Vermehrung des Pilzes.
Im letzten Jahr war der Monat Mai durch starke Niederschläge geprägt. Die Feuchtigkeit mit den ab Anfang Juni hohen Temperaturen begünstigte die Infektion der Rübenblätter mit dem Cercospora-Pilz. Gerade diese erste Infektionswelle war auf vielen Standorten entscheidend für die weitere Entwicklung der Pflanzen, wobei spät aufgegangene Zuckerrüben weniger Befall zeigten.
Trotz der trockenen Witterung von Juni bis August des vorigen Jahres führten starke Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht häufig zu Tau und in der Folge zu ertragswirksamem Cercospora-Befall.

Auslaufende Zulassungen

Die Zulassung der Fungizide Rubric und Duett Ultra wurde beendet. Die Abverkaufsfrist wurde mit 30. Oktober 2020 festgelegt, der Aufbrauch ist bis 30. Oktober 2021 erlaubt.

Notfallzulassungen

Die den Kontaktwirkstoff Mancozeb enthaltenden Fungizide Dithane NeoTec und Penncozeb DG wurden für die Anwendung gegen Cercospora in Zuckerrübe bis 15. September 2020 zugelassen.

AGRANA4You Praxistipps:

  • Rechtzeitiger Pflanzenschutz ist Voraussetzung für die Wirkung.
  • Früher Blattschluss bedeutet ein hohes Risiko für frühe Infektion.
  • Fungizid-Anwendung bereits vor der Beregnung
  • Resistenzen: Wirkstoffwechsel ist ein Muss!
  • Epoxiconazol und Difenoconazol sind wirksamer als Tetraconazol oder Cyproconazol.
  • Keine Spritzung ohne Kontaktfungizid!
  • Letzte Anwendung: Nur Kontaktfungizid empfohlen
  • Ab sechs Wochen vor der Ernte ist ein Fungizid-Einsatz nicht mehr sinnvoll.

Detaillierte Empfehlungen erhalten Sie auch unter ris.agrana.com/home/at/folder (Folder „Fungizid-Empfehlungen“).
Die aktuellen Anwendungsvorschriften sind unter psmregister.baes.gv.at abrufbar.

Ihr AGRANA-Kontakt:
DI Friedrich Kempl – Tel. 0676/8926 17218

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