Der heimische Zuckerrübenanbau ist auf Krisenniveau. Aufgrund zollfreier Importe aus der Ukraine und der daraus resultierenden schwierigen Marktlage in bisher wichtigen Zuckerabsatzgebieten hat Agrana im Einvernehmen mit den Rübenbauern das Weißzuckerlieferrecht für 2025 mit nur noch 270.000 Tonnen fixiert.
Laut Aussendung der Rübenbauern vom 28. Jänner 2025 steht nunmehr auch das Kontrahierungsergebnis für den Anbau 2025 fest – mit knapp 28.000 Hektar Rübenfläche (davon 700 ha Bio) ist das Lieferrecht defacto bereits zum Anbau ausgeschöpft. Der Anbauumfang befindet sich damit auf dem Krisenniveau der Jahre 2019 und 2020.
Zur Erinnerung – erst im Jahr 2021 ist es mit erheblichen Anstrengungen gelungen, den Anbauumfang auf die zum wirtschaftlichen Betrieb zweier Zuckerfabriken erforderlichen 38.000 ha zu heben. Im Vorjahr 2024 betrug die Rübenanbaufläche noch rund 43.400 ha.
Sollte sich nach der Ernte 2025 eine Überlieferung herausstellen, dann soll eine Anpassung des Lieferrechts erfolgen. Eine diesbezügliche Regelung ist Bestandteil des Kontrahierungsformulars sowie des von Agrana bis 15. Februar 2025 übermittelten Liefervertrages. Dies könnte dann der Fall sein, wenn es zu keinen Flächenausfällen oder Mindererträgen durch Schädlinge, Krankheiten oder andere Schadereignisse kommt und der Witterungsverlauf deutlich überdurchschnittliche Erträge bringt.
Wenn das Lieferrecht unterliefert wird, gibt es – so wie in der Vergangenheit – die kollektive Auffüllung.
- Bildquellen -
- Zuckerruebe Blattentwicklung 7 ID73654 Size2000px: agrarfoto.com