Die Internationale Zuckerorganisation erwartet in ihrer jüngsten Prognose 2023/24 ein weltweites Zucker-Produktionsdefizit von 4,36 Mio. Tonnen. Nach einem Überschuss von 490.000 Tonnen in der vergangenen Vermarktungssaison sei heuer mit einem Engpass zu rechnen, heißt es.
Höchststand seit August 2011
Entsprechend entwickeln sich auch die Weltmarktpreise für das begehrte Süßungsmittel. So wurde der März-Kontrakt für Weißzucker an der Agrarterminbörse in London vergangene Woche für umgerechnet 700 Euro gehandelt, am 25. Oktober hatte der Kurs mit umgerechnet 704 Euro pro Tonne den höchsten Stand seit August 2011 erreicht. Eine Trendwende für den besonders für Rübenzucker relevanten Marktpreis scheint vorerst nicht in Sicht. So schloss der Kurs am Montag erneut mit rund 700 Euro je Tonne, der Kontrakt zur Lieferung im Dezember dieses Jahres wurde gar für umgerechnet 710 Euro je Tonne gehandelt.
Auch beim Rohrzucker-Future an der New Yorker Börse zeigt die Kurve klar nach oben. In der Vorwoche wurde Ware zum Märztermin für 564 Euro je Tonne vermarktet, im September wurde mit umgerechnet 582 Euro ebenfalls der höchste Wert seit Oktober 2011 notiert.
Thailand erwägt Exporteinschränkungen
Analysten führen die Preissteigerungen nebst der allgemein knappen Versorgung auch auf Ankündigungen der thailändischen Regierung zurück. Der südostasiatische Staat, eigentlich die Nummer Zwei im globalen Zuckerexport, dürfte heuer um 36 Prozent weniger Zucker erzeugen als im Vorjahr. Gerade einmal 7 Mio. Tonnen Rohrzucker werde man produzieren, heißt es vom thailändischen Zuckererzeugerverband. Das Handelsministerium in Bangkok hat deshalb angekündigt, Vorgaben für die Ausfuhren des „für die Ernährungssicherung relevanten“ Süßungsmittels vorzunehmen.
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