Es ist unbestritten, dass vor allem in den Städten wie Innsbruck die Preise fürs Wohnen durch die Decke schießen. Die Bekämpfung von Leerständen, wie sie die Landesregierung plant, kann nur unterstützt werden. Die Freiheit des Eigentums muss da enden, wo sie zur Ausbeutung führt und vor allem, wo sich die junge Generation ein Grundbedürfnis nicht mehr leisten kann.
Zwiespältige Gefühle muss gerade in Tirol aber das Ziel der Baulandmobilisierung auslösen. Mobilisierung von Baugrund bedeutet Verbauung von Grünflächen. Wenn es sich um Verdichtungen in den Ortszentren handelt, macht es aus vielerlei Gründen Sinn. Wenn es aber um die Erweiterung von Siedlungsgebieten geht, ist Gefahr in Verzug. Die Diskussion über die Befriedigung des Wohnbedarfs wird viel zu wenig mit dem übergeordneten Ziel des Bodensparens verbunden. Da es sich bei den überhöhten Wohnungspreisen überwiegend um städtische Phänomene handelt, sollte auch einmal darüber nachgedacht werden, ob nicht auch die Dezentralisierung von öffentlichen Einrichtungen der Verwaltung, der höheren Bildung und der Kultur den Flächenhunger in den Städten reduzieren und damit den Druck auf die Wohnpreise mildern könnte. Mit den modernen digitalen Möglichkeiten und mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs gibt es keinen Grund mehr, alles in den Ballungsgebieten zusammenzuziehen.
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