„Wozu brauchen wir eigentlich die ARGE Rind?“ Mit dieser Frage sieht sich Werner Habermann, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf sowie der Dachorganisation der regionalen Rindfleischerzeugerverbände, ebendieser ARGE Rind, häufig im Gespräch mit Praktikern konfrontiert. In solchen Situationen klärt Habermann gerne über sein tägliches (oder eher wöchentliches) Geschäft auf. So auch geschehen im Zuge der Veranstaltung „Internationale Agrarmärkte und Preisbildung“, einem gemeinsam vom Ländlichen Fortbildungsinstitut und der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik ausgerichteten Vortragsreigen zahlreicher Agrarmarktexperten.
Quelle: AMA Wie kommen die Notierungen also zustande, die der Geschäftsführer der ARGE jeweils am Freitag für die kommende Woche veröffentlicht? „Einen wesentlichen Einfluss hat natürlich der deutsche Markt“, weiß Habermann. Daher pflegt er – etwa zur Wochenmitte – mit den Erzeugergemeinschaften in Deutschland zu telefonieren und eine Tendenz abzuleiten. Aber auch die Marktentwicklung in anderen EU-Ländern spiele eine Rolle, erklärt er. Im Inland gelte es, vor der Kalkulation der Preise Angebot und Nachfrage, also die Anzahl der Rinderbetriebe und das Interesse von Lebensmitteleinzelhandel und Gastronomie zu prüfen. Auch eine Analyse der aktuellen Rinderschlachtungen, welche letztlich marktgetrieben passieren, gelte es vorzunehmen. Auf Basis dieser Zahlen tritt Habermann mit den größten Schlachthöfen der Nation in Preisverhandlungen ein. Diese kommunizieren wiederum ihre Vorstellungen und im Idealfall findet eine Einigung statt. Das Gute am österreichischen System sei, „dass unsere Preisinfos von fast allen Schlachtbetrieben und dem Mitbewerb mitgetragen werden“, so Habermann.
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