Engerlinge, die Larven von Mai- und Junikäfer, schädigen weiterhin großflächig Grünland. Ist eine Bekämpfung im flachen Gelände durch Umpflügen und Neuanlage bereits möglich, stehen im Almgebiet mit sehr steilen Hängen, die von den Bauern nur mit speziellen Maschinen bewirtschaftet werden können, nur eingeschränkte Maßnahmen gegen den Schädling zur Verfügung. Im Vorjahr wurden allein im Bundesland Salzburg rund 295 ha Anbaufläche durch Fraßschäden des Mai- und Junikäfers vernichtet. Betroffen waren rund 70 Betriebe. An der Universität Innsbruck wird derzeit an einem Flüssigpräparat geforscht, das auf steilen Almflächen zum Einsatz kommen könnte. “Wenn das funktioniert, werden wir dafür ein Beratungs- und Förderungskonzept für Salzburg ausarbeiten”, kündigte Agrarlandesrat Josef Schwaiger an.
Insgesamt wurden vom Land Salzburg im Vorjahr rund 48.000 Euro für die Bekämpfung und rund 79.000 Euro für Ertragsausfälle bezahlt. Die Experten des Landes und der Landwirtschaftskammer evaluieren heuer auf Basis der Erfahrungen der vergangenen Jahre die mit Ende 2020 auslaufenden Förderungen und werden sie an die aktuellen Anforderungen anpassen. Auch die neue Bekämpfungsmethode für Almen könnte dann ein Teil davon sein. “Es ist jedenfalls notwendig, die Landwirte noch intensiver zu beraten. Der Engerling kam schleichend über viele Jahre in unsere Böden, deshalb muss uns bewusst werden, dass nur Bekämpfungsmaßnahmen über mehrere Jahre Sinn haben – sonst frisst uns die Larve ab einer bestimmten Anzahl das Gras unter den Füßen weg”, so der Landesrat.
AIZ