Noch bis 6. Juni 2021 macht die Installation „woodpassage“ im Wiener Museumsquartier die Umwandlung vom Baum zum Haus sinnlich erlebbar. Bestehend aus vier Holztoren mit je rund vier mal vier Metern Größe erzählt sie vom Beitrag des modernen Holzbaus zu klimafreundlichen Städten der Zukunft.
Mit einfachen Piktogrammen in 40 Stufen, Scheibe für Scheibe aus großen Holzblöcken herausgeschnitten, skizziert die „woodpassage“ die Umformung vom Baum zum Haus. Ziel der von proHolz Austria in Wien gezeigten Installation ist es, diese Transformation als die Basis für Bauen mit Holz begreifbar zu machen sowie die damit verbundenen ökologischen Vorteile aufzuzeigen.
„Gerade in Städten hat der Holzbau enormes Potential. Der Bedarf nach Wohnraum steigt, mit dem nachwachsenden Material Holz kann er klima- und ressourcenschonend errichtet werden. Bauen mit Holz in neuen Dimensionen vom mehrgeschossigen Wohnbau bis zum Hochhaus ist mittlerweile erprobt. Die Klimaziele erfordern CO2-Einsparungen insbesondere im Bausektor, Holz ist der wesentliche Schlüssel dazu“, so Richard Stralz, Obmann von proHolz Austria.
Ein zweiter Wald in der Stadt
Global ist der Bausektor für rund 40 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Ein Kubikmeter Holz bindet eine Tonne CO2. Häuser aus Holz binden CO2 langfristig. Durch Bauen mit Holz entsteht in unseren Städten ein zweiter Wald. Anstelle der geernteten Bäume wachsen neue Bäume nach, die der Umgebungsluft wieder aktiv CO2 entziehen. Weitere CO2-Reduktionseffekte werden erzielt, weil Holz Baustoffe aus endlichen Ressourcen ersetzt und deren CO2-Emissionen vermeidet.
In der Installation „woodpassage“ sind 13 Kubikmeter Holz verbaut. Diese Menge wächst in Österreichs Wäldern in 13 Sekunden nach. Das Holz der vier Tore bindet 13 Tonnen CO2. Das entspricht dem CO2-Ausstoß eines PKW in 8 Jahren.
Grüner Wirtschaftsfaktor Holz
Holz wächst laufend im Wald nach und ist nachhaltig verfügbar. 30 Mio. Kubikmeter Holz entstehen pro Jahr in Österreichs Wäldern, davon werden nur rund 26 Mio. Kubikmeter geerntet. Der nachwachsende Rohstoff Holz ist Klimaschutzfaktor und die Grundlage für einen der wichtigsten Wirtschaftszweige Österreichs.
„Der Sektor Forst-Holz-Papier erwirtschaftet eine Bruttowertschöpfung von 20,4 Mrd. Euro. Jeder 17. Euro der österreichischen Wirtschaftsleistung geht auf die Holzwirtschaft zurück und jeder 15. Arbeitsplatz ist mit ihr verbunden. Insgesamt schafft der Holzsektor 300.000 Arbeitsplätze. Zusätzlich generiert er Steuereinnahmen in Höhe von 8,7 Mrd. Euro“, erläutert Stralz die wirtschaftliche Relevanz der Wertschöpfungskette. Die Daten gehen aus einer aktuellen Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Economica hervor.
Zum Projekt
„woodpassage“ ist eine gemeinsame Initiative von proHolz Austria/A, proHolz Bayern/D und Lignum Schweiz/CH. Die Installation tourt durch europäische Städte und ist nach Stationen in München, Linz, Augsburg, Innsbruck und Basel nun erstmals in Wien zu sehen.
Konzept und Gestaltung stammen vom Atelier Andrea Gassner (Feldkirch/A), die Planung von der TU München/D (Hermann Kaufmann, Maren Kohaus) sowie Holzbau und Statik von Fetz Holzbau (Egg/A).
Red. MS
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- Installation “woodpassage” Im Wiener Museumsquartier: proHolz Austria/Redtenbacher