Wie rechnet sich die Investition in einen Tretmiststall im Vergleich zu Spalten mit Gummiauflage? Dazu hat Thomas Kern, betriebswirtschaftlicher Berater bei der LK Niederösterreich, eine Vergleichsrechnung erstellt, in der drei Stallbauvarianten berücksichtigt wurden:
• Tretmiststall, besonders tierfreundlich (5,3 m² Buchtenfläche pro Rind),
• Tretmiststall gemäß Mindeststandard ÖPUL (4,2 m² Buchtenfläche pro Rind) und
• Vollspaltenstall mit Gummiauflage (3,4 m² Buchtenfläche pro Rind).
Investitionen in die genannten Haltungsformen werden derzeit gefördert. Für die erste Variante „Tretmiststall, besonders tierfreundlich“ kann eine erhöhte Förderung von 30 Prozent der Nettokosten beantragt werden (gegenüber 20 % bei den anderen Varianten). Zudem punktet die besonders tierfreundliche Lösung gegenüber Spalten mit niedrigeren Baukosten. Kostentreibend ins Gewicht fällt allerdings das erhöhte Platzerfordernis. Laut Modellrechnung deckt die erhöhte Förderung die Kosten des größeren Platzbedarfs nicht ab.
Der „Tretmiststall Mindeststandard“ schneidet trotz geringerer Förderung besser ab. Bei beiden Tretmistställen verursachen Strohbergung, Einstreu und Entmistung höhere Kosten als beim Vollspaltenstall mit Gummiauflage. Bei letzterem ist zwar das Platzerfordernis geringer. Güllekeller und Gummiauflage treiben jedoch die Stallplatzkosten über jene der Tretmistvarianten.
In der Gesamtbewertung schneidet Tretmist-Mindeststandard am vorteilhaftesten ab. Wichtig bei den Tretmistvarianten ist der Erhalt der „Strohprämie“ von 180 Euro/RGVE und Jahr. Je nach betrieblicher Situation ist zur Wahl der Variante eine individuelle Beratung durch die LK empfohlen.
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- Bildquellen -
- 2343 W02 Blonde Tretmiststall: BZ / Maad
