Dass Holz nicht nur genial, sondern auch modern ist, wurde heuer abermals durch den großen Andrang beim Aktionstag der Wertholzversteigerung bestätigt. Mehr als 1000 Waldbäuerinnen und Waldbauern sowie Forstinteressierte kamen zum Submissionsplatz nach St. Florian um die Qualität der heimischen Laubholzstämme zu bestaunen. 342 Waldbesitzer lieferten in den vergangenen Wochen 21 verschiedene Baumarten an. Gegenüber dem Vorjahr konnte die Vermarktungsmenge mit 1318 Festmetern leicht gesteigert werden. Von A wie Apfel bis Z wie Zwetschke war alles dabei. Die insgesamt 33 Bieter, vorwiegend aus Österreich und Deutschland, aber auch aus Kroatien und Frankreich gaben zusammen mehr als 4900 Gebote ab. Im Schnitt wurde jeder Stamm somit gut fünfmal beboten.
Ein “Riegelahorn” ist fast 4000 Euro wert
Eiche war auch bei der diesjährigen Submission wieder tonangebend. Drei Viertel der angelieferten Holzmenge bestand aus der Trendbaumart der vergangenen Jahre. Der Durchschnittspreis lag bei 434 Euro je Festmeter und konnte im Vergleich zum Vorjahr weiter gesteigert werden. Besonders edle Stämme wurden sogar mit mehr als 1000 Euro je Festmeter beboten. Aber auch Schwarz- und Walnuss sowie Zwetschke konnten hohe Preise erzielen (siehe Grafik). Das höchste Gebot wurde jedoch für einen Bergahorn abgegeben. 3516 Euro pro Festmeter erzielte ein sogenannter “Riegelahorn”. Die Besitzer Gabriela und Franz Haider (siehe Landsleute Seite 14) aus Maria Neustift konnten sich neben dem Erlös von fast 4000 Euro auch über die Auszeichnung “Holzmoar” freuen. Der oberösterreichische Landwirtschaftskammerpräsident Franz Reisecker überreichte ihnen gemeinsam mit dem Obmann des Bäuerlichen Waldbesitzerverbandes Franz Kepplinger die “Goldene Axt.” Zum zweiten Mal in Folge ging damit auch der Titel “Waldmoar” in den Bezirk Steyr-Land. Bauernbund-Bezirksobfrau Traudi Huemer nahm dafür ebenfalls eine Goldaxt entgegen.
Vorauslese sorgt für Qualität und hohe Erlöse
Reisecker hob diese spezielle Art der Holzvermarktung und den damit verbundenen Nutzen für die bäuerlichen Waldbesitzer hervor: “Die Versteigerung bringt den Waldbauern im Vergleich zum klassischen Holzverkauf einen wesentlich höheren Erlös. Deshalb ist Wertholz ein wichtiges Leitprodukt für die Zukunft des heimischen Waldes.” Diese hohen Preise können jedoch nur erzielt werden, wenn hinsichtlich der Qualität eine entsprechende Vorauslese erfolgt, wie Kepplinger betont: “Am Markt gesuchtes Laubholz wird von den Waldhelfern gemeinsam mit den Forstberatern der Landwirtschaftskammer für die Submission ausgewählt.” Durch diese gute Zusammenarbeit wird es ermöglicht, dass Wertholz mit einer durchschnittlichen Menge von lediglich 3,9 Festmetern pro Lieferant koordiniert zum Submissionsplatz angeliefert werden kann.”Bei den vergangenen vierzehn Wertholzversteigerungen konnten mehr als 5,1 Millionen Euro Umsatz erzielt werden”, blickt Kepplinger auf die Erfolgsgeschichte zurück. Dadurch wird deutlich, dass sich Laubholz nicht nur als Brennholz verwenden lässt. Nicht zu letzt deshalb hat das Bewusstsein zur gezielten Laubwaldbewirtschaftung bei den heimischen Waldbesitzern stark zugenommen.