Im Jahr 2020 gab es in Österreich 155.900 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, wie Statistik Austria anhand vorläufiger Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung 2020 mit Stand September 2021 bekannt gibt. Insgesamt setzte sich der Strukturwandel in den vergangenen zehn Jahren weiter fort: Die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe ging im Vergleich zu 2010 um 17.400 Betriebe oder 10% zurück, der Trend zu größeren Betrieben dauerte an. 86.700 Betriebe oder 56% hielten 2020 auch Nutztiere, 2010 waren es 63% gewesen. Rund 20% der landwirtschaftlichen Betriebe bewirtschafteten 2020 ihre Betriebe biologisch, vor zehn Jahren lag der Bio-Anteil noch bei 14%. Der mit 91% weitaus größte Anteil land- und forstwirtschaftliche Betriebe in Österreich wird nach wie vor in Form von Familienbetrieben geführt.
Die österreichische Landwirtschaft ist nach wie vor vergleichsweise klein strukturiert, der Trend zu größeren Betrieben ist dennoch ungebrochen: Wurde vor rund zehn Jahren von einem Betrieb im Durchschnitt eine Gesamtfläche von 42,4 Hektar bewirtschaftet, so waren es 2020 45,1 Hektar. Bei der landwirtschaftlich genutzten Fläche (Ackerland, Haus- und Nutzgärten, Dauerkulturen, Dauergrünland) verlief die Entwicklung mit einer Steigerung von 18,8 auf 21,1 Hektar ähnlich. Die durchschnittlich forstwirtschaftlich genutzte Fläche nahm seit 2010 von 23,4 auf 25,1 Hektar zu.
Hielt ein österreichischer Bauernhof vor zehn Jahren im Durchschnitt 28 Rinder, so nahm die Herdengröße seitdem kontinuierlich auf 34 Rinder pro Betrieb zu. Der durchschnittliche Schweinebestand stieg seit 2010 von 85 auf 111 Tiere an.
Faire Preise nötig
„Mehr als 25 Prozent der Betriebe werden in Österreich biologisch bewirtschaftet. Damit sind wir weltweit Spitzenreiter. Qualität statt Quantität bleibt unsere Devise, sowohl in der biologischen als auch in der konventionellen Landwirtschaft“, so Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger zu den ersten Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung. Negativ sieht sie den Rückgang landwirtschaftlicher Nutzfläche: “Wenn wir in Zukunft Lebensmittel in Österreich produzieren wollen, dann müssen wir gerade auch dem Bodenverbrauch und der Versiegelung von Flächen entgegenwirken.“ Im Hinblick auf den teilweise deutlich gesunkenen Viehbestand fordert die Ministerin, dass höhere Ansprüche der Gesellschaft im Bereich des Tierwohls abgegolten werden müssten: “Hier braucht es faire Preise, damit die Bäuerinnen und Bauern von ihren Produkten und ihrer Arbeit leben können.“
Detaillierte bzw. endgültige Ergebnisse zur Agrarstrukturerhebung 2020 werden von der Statistik Austria im 2. Quartal 2022 veröffentlicht.
Quelle: Statistik Austria
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- Agrarstruktur: Statistik Austria
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