Zwei Wildtierrisse (in Weyer und in Vorderstoder) sind heuer schon als Wolfsrisse bestätigt worden, seit heute gibt es die Bestätigung für zwei weitere Vorfälle: Auch in Steyrling (zwei Stück Rotwild) und in Unterach (zwei Schafe) waren Wölfe am Werk, denn es konnten DNA-Spuren gesichert werden. Die Ergebnisse von weiteren möglichen Wolfsrissen in Molln, Kirchham, Maria Neustift und Gmunden sind noch nicht fertig ausgewertet. Zu den somit bestätigten Fällen in den Bezirken Steyr-Land, Kirchdorf und Vöcklabruck kommen auch noch vermutete Wolfssichtungen, die gemeldet wurden – zuletzt in den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden, zu Jahresbeginn auch in Steyr-Land.
„Die Wolfsaktivitäten haben sich in den Gebirgsraum verschoben. Im Vorjahr war es ja eher ruhig und 2018 waren die Vorfälle fast nur auf das Mühlviertel beschränkt“, sagt Gottfried Diwold von der Abteilung Land- und Forstwirtschaft des Landes Oberösterreich. Diese ist für die Koordination des Wolfsmanagements im Land zuständig. Die Abwicklung von Entschädigungen im Falle von Wolfsrissen an landwirtschaftlichen Nutztieren (Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde) erfolgt ebenfalls durch die Abteilung Land- und Forstwirtschaft.
Telefonische Meldung für eine rasche Spurensicherung
Um über ein möglichst effektives Monitoring und damit eine gute Grundlage für etwaige Maßnahmen zu verfügen, wurde nun eine eigene „Wolf-Hotline“ für Oberösterreich eingerichtet. Diese ist sowohl innerhalb der Amtsstunden (0 732/77 20-11 812) als auch außerhalb dieser (0 732/77 20-18 889) zu erreichen. So können sämtliche Wolfssichtungen und Risse von Wild- und Nutztieren möglichst rasch gemeldet werden.
Das ist auch notwendig, um die Fälle aufklären zu können. Denn bei Wildtieren müssen die Spuren frisch sein, um eine DNA-Auswertung zu bekommen. „Sobald ein Nachnutzer wie der Fuchs dazukommt, sind die Spuren überdeckt“, erklärt Diwold. Er geht davon aus, dass bisher wohl nur Einzeltiere unterwegs sind, da ansonsten die Rissbilder anders wären. „Durch die bestätigten Vorfälle wissen wir nun, dass wir es mit drei Individuen zu tun haben“, sagt Diwold. Das Mühlviertel sei deswegen aber nicht „wolffrei“: „Wir wissen, dass Wölfe da sind, sie verhalten sich aber unauffällig.“
Informationen über Maßnahmen zur Prävention
Informationen über Schutzvorkehrungen gegen Wolfsrisse können bei der Landwirtschaftskammer Oberösterreich eingeholt werden. Darüber hinaus finden sich im Plan „Wolfsmanagement in Österreich – Grundlagen und Empfehlungen 2012“ Tipps für Vorbeugemaßnahmen. Dieser steht unter www.land-oberoesterreich.gv.at/wolfsinfo.htm zum kostenlosen Download bereit.
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