Weintourismus gegen Absatzkrise

„Auf zum Wein“ lautet das Motto der bisher größten ÖWM-Werbeaktion. Die Ziele dieser Kampagne gegen die Einbußen im Weinabsatz als Folge der Corona-Pandemie wurden kürzlich in Krustetten präsentiert.

ÖWM-Chef York, Bundesweinkönigin Diana, LKR Zöchmann und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.

Niederösterreich ist das größte Weinbaugebiet Österreichs. Die Covid-19-Pandemie sorgt seit dem Frühjahr bei den Winzern für gravierende Einbußen. Mit einer neuen Werbekampagne „Auf zum Wein“ werden auch sie jetzt unterstützt. Ein besonderer Fokus wird nun auf den Weintourismus gelegt.

NÖ Weine haben Weltklasse-Niveau

Denn die Einbußen beim Weinabsatz sind durch die Corona-Krise enorm. Für Niederösterreichs Winzer brachen völlig überraschend die meisten Absatzkanäle für ihre Erzeugnisse weg. Alleine in der heimischen Gastronomie führte der mehrwöchige Lockdown zu einem massiven Ausfall von rund 23 Millionen Litern Wein.

Um wichtige Impulse auf dem Heimmarkt zu setzen, hat die Weinwirtschaft prompt reagiert und den Fokus ihrer Aktivitäten schon im Sommer und nun auch verstärkt für den Herbst 2020 klar auf den Weintourismus gelegt. Auch die Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM) will mit ihrer neuen Kampagne „Auf zum Wein“ Aufbruchstimmung und Zuversicht vermitteln.

Am Weingut Müller in Krustetten sprachen Bauernbundobmann Stephan Pernkopf, ÖWM-Geschäftsführer Chris Yorke und Bundesweinkönigin Diana I. über die Motive der Urlauber, die Vielfalt der landesweiten Initiativen rund um Wein, Kultur und Genuss sowie das Image Österreichs als nun von vielen wieder entdecktes Urlaubsziel.

Chancen erkannt und rasch reagiert

Auch am Beginn der Krise reagierten viele Weinbauern rasch, etwa mit dem Ausbau des Online-Handels. Gleichzeitig wurden in vielen Regionen neue Aktivitäten und weintouristische Angebote entwickelt. Für Heimaturlauber bietet diese breite Palette einen Anreiz, die blau-gelben Weinbaugebiete zu besuchen. Dazu gibt es viel frische Luft, ausgedehnte Wanderwege oder offene Kellergassen mit ausreichend Möglichkeit, um den gebotenen Abstand zu halten.

Das erklärte Ziel von LHStellvertreter Pernkopf ist es, „gerade heuer, wo viele Abnehmer weggefallen sind, den Absatz anzukurbeln.“ Er sagt: „Wir wollen Touristen in die Weinbau-Gebiete holen, ihnen unsere Weine und regionale Kulinarik präsentieren und so nicht nur kurzfristige Gäste, sondern auch langfristige neue Kunden gewinnen.“

„Auf zum Wein“

Die ÖWM launchte ihre bisher größte Weintourismus-Kampagne „Auf zum Wein“. Herzstück ist dabei eine eigene Website, die das größte weintouristische Angebot des Landes versammelt. Neben einem vielfältigen Veranstaltungsüberblick finden sich Details zum Ab-Hof-Verkauf, zu „Ausg’steckt“-Terminen und auch zu Übernachtungsangeboten von mehr als 1.000 Weinbaubetrieben. Beworben wird all das auch mit Inseraten, Plakaten sowie Radio- und Film-Spots.

„Kultur beim Winzer“

Auch mit der Initiative „Kultur beim Winzer“ locken zahlreiche Veranstaltungen kunst- und kulturinteressiertes Publikum in die acht spezifischen Weinbaugebiete im Land unter der Enns.

Die Gebiete Kamptal, Kremstal und Traisental haben ihr Programm gebündelt und unter den Slogan „Weinsommer“ gestellt. Vom Weinviertel bis nach Carnuntum gibt es weitere Angebote wie offene Kellertüren, Konzerte beim Winzer, Weingartenwanderungen oder Kulinarik- und Wein-Erlebnisse.

„Der Weintourismus in Niederösterreich ist so vielfältig wie die Top-Weine aus den acht verschiedenen Weinbaugebieten mit ihren einzigartigen Kulturlandschaften. Hier kommt jeder Weinliebhaber voll auf seine Kosten. Vom sportlichen bis zum kulturellen Weinerlebnis ist in Niederösterreichs Weintourismus alles vertreten – und das stets voller Genussmomente“, betonte Weinkönigin Diana.

„Wir wissen, dass Weintouristen deutlich mehr Umsatz generieren als der Durchschnittstourist. Die Wertschöpfung geschieht außerdem direkt im Weinbaugebiet, bei den Weingütern, Gastronomen und Beherbergungsbetrieben. Mit unserer Kampagne, die 60 Millionen Sichtkontakte erzielen soll, wollen wir diesen Schatz gemeinsam mit allen Winzern heben“, unterstrich ÖWM-Geschäftsführer Chris Yorke die positiven Effekte des Weintourismus für die Region.

Fokus auf genussaffine Urlaubsgäste

Die Kernzielgruppe der dezidierten Wein- und Kulinarik-Touristen entspricht laut Österreich Werbung etwa vier bis fünf Prozent aller Urlaubenden. Vor allem die „Genussaffinen“ seien besonders interessant, da sie während ihres Urlaubs um rund 50 Prozent mehr Geld ausgeben als der übliche Durchschnittstourist. Darüber hinaus integrieren erfahrungsgemäß weitere 25 Prozent der Touristen das Thema Wein in ihren Urlaub: Kunst- und Kulturinteressierte, aber auch Aktiv- und Wellnessurlauber, Familienurlauber sowie veranstaltungsaffine Gäste. Ein Potenzial, das auch Niederösterreichs Winzer erkannt haben. Und mit maßgeschneiderten Angeboten auszuschöpfen versuchen.  

www.aufzumwein.at

 

 

MS

- Bildquellen -

  • Weintourismus In Niederösterreich: BZ/Artur Riegler
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