Bauernbund-Kampagne zeigt: Ohne Bauern kein Essen

Das Spannungsfeld zwischen immer höheren Anforderungen an die Produktionsstandards bei gleichzeitig niedrigen Weltmarktpreisen für sein hochwertiges Schweinefleisch möchte der Tullnerfelder Schweinemäster Franz Rauscher aufzeigen.

Franz Rauscher mit BB-Direktor Nemecek: „Müssen von unserer Arbeit leben können.“

Es seien die richtigen Themen zur richtigen Zeit. „Corona hat gezeigt, dass die Versorgungssicherheit in Österreich leicht ins Wanken geraten kann. Es braucht hier aber ein noch stärkeres Fundament, welches nur mit einer funktionierenden heimischen Landwirtschaft und der Garantie auf Selbstversorgung mit eigenen Lebensmitteln gelegt werden kann“, ist Franz Rauscher überzeugt.

„Versorgungssicherheit in der Verfassung verankern“

Der Schweinemäster aus Eggendorf im Bezirk Tulln war daher sofort bereit, an der Kampagne des NÖ Bauernbundes unter dem Motto „Für Dich, für Alle, für Österreich!“ mitzumachen. „Mit unserer Kampagne möchten wir allen Menschen im Land zeigen, wie Landwirtschaft wirklich funktioniert – ohne Werbegags und Spezialeffekte. Wir möchten unsere Bäuerinnen und Bauern in echten Arbeitssituationen zeigen und so Verständnis für ihre wertvolle Arbeit schaffen. Wer Tiere am Hof hält, muss sich 365 Tage im Jahr um diese kümmern. Dafür braucht es ehrlichen Lohn“, stellt Bauernbunddirektor Paul Nemecek klar. Und er betont einmal mehr die Intention der Kampagne: „Die Versorgungsautarkie muss als Staatsziel in der Verfassung verankert werden.“

Nemecek freut sich über die große Resonanz der Kampagne und bedankte sich dieser Tage bei einem Hofbesuch bei Franz Rauscher für dessen Mitwirkung als Kampagnen-Testimonial. Der wiederum gab das Lob auch unmittelbar an seine tierischen Fotomodelle weiter: „Weil wir das Foto-shooting natürlich im Stall gemacht haben, stellt es für die gemeinhin neugierigen Tiere auch keinen Stress dar.“

„Unsere Betriebe brauchen Fairness, um zu überleben“

„Ohne Bauern gibt es nichts zu essen. Das haben schon unsere Großeltern gewusst. Jetzt hat auch Corona bewiesen, es stimmt. Unser Fleisch kommt nicht aus dem Supermarkt und das Getreide wächst nicht am LKW. Dahinter steht harte Arbeit und meist nur sehr geringer Lohn“, meint Franz Rauscher. Er fordert mehr Fairness am Markt und „unbedingt eine transparente Herkunftskennzeichnung in den heimischen Regalen. Denn nur wenn ausländische Produkte am ersten Blick als solche erkennbar seien, können sich die Konsumenten ehrlich und ohne Tricks der Konzerne entscheiden“. Rauscher: „Wir Bauern produzieren eine große Palette an Lebensmitteln, die wir gerne im Lebensmitteleinzelhandel in einer Art ,Österreich Regal‘ klar erkennbar für den Konsumenten wiederfinden wollen.“

„Kampagne ist wichtig für Dialog mit Konsumenten“

Das Wichtigste auf einem Bauernhof sei für den Tierhalter die langfristige Perspektive. Als Chef eines Familienbetriebes möchte er auch für die nächste Generation Chancen auf Einkommen und Erfolg sehen. „Eine Mischung aus ökonomischer und ökologischer Betrachtungsweise unserer Produktionsabläufe wird für eine nachhaltige Landwirtschaft in Zukunft erforderlich sein.“ Indes würden von den Bäuerinnen und Bauern einerseits immer höhere Produktionsstandards gefordert, während sich die Erzeugerpreise andererseits stets nur am Weltmarkt orientieren. „Nur wenn wir von unserer Arbeit auch leben können, wird es Nachfolger auf unseren Höfen geben, die die Versorgung des Landes mit heimischen Lebensmitteln sichern“, betont Rauscher. „Unser Ziel muss es sein, die Konsumentinnen und Konsumenten für die heimische Landwirtschaft und den Genuss ihrer Produkte zu begeistern. Die Kampagne ist ein wichtiger Schritt dazu.“

 

 

MS

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  • 20 01 36 20 NO: NÖ BB/Harry Weber
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