Kommentar von Martina Kiefer,
Chefin vom Dienst
Ohne die gegenwärtigen Krisen erwähnen zu müssen steht fest: Wir befinden uns in einer wirtschaftlich wie gesellschaftlich instabilen Phase. Trotz alledem gibt es vieles, was sich gut entwickelt.
Fangen wir etwa bei der Bildung unserer Junglandwirtinnen und Junglandwirte an. In kaum einem anderen Land der EU, geschweige denn weltweit, haben Bauernkinder so eine breite Palette an Fach- sowie höheren Land- und Forstwirtschaftlichen Schulen zur Auswahl. Laufend kommen Lehrinhalte, Aus- und Weiterbildungs-möglichkeiten etwa zu Smart Farming am Acker, Künstlicher Intelligenz im Stall oder digitalen Werkzeugen für die Vermarktung hinzu. Der Eindruck, die Jugend ist technologisch viel weiter als man selbst, bestätigt sich bei vielen Begegnungen mit Schülern aus ebendiesen Bildungseinrichtungen. Diese sind die Basis für eine spätere erfolgreiche Betriebsführung und wahrscheinlich auch ein Mitgrund, warum Österreichs Hofübernehmer im EU-Vergleich sehr jung sind. Viele Jungagrarier sind außerdem neugierig und dialobereit, da sie dies in sozialen Medien lernen.
Besonders über sich hinausgewachsen sind auch jene 19 Bewerber, die beim diesjährigen Innovationspreis der „Junge Landwirtschaft Österreich“ ihre Betriebskonzepte eingereicht haben. Das Spektrum reicht von der energieeffizienten Lagerhalle über Insekten bis hin zur Spezialkultur für die vegane Ernährung. Das sind ebenjene jungen Agrarier, die mich positiv stimmen. Junge Menschen, die in ländlichen Regionen fest verankert sind und mit gutem Beispiel vorangehen. Die in einer Krise die Chance sehen, die anstatt zu jammern einfach machen.