Am Land ist es generell üblich, dass man ei-nander grüßt, wenn man sich begegnet. In der Stadt hingegen sieht die Sache anders aus. Hier versucht man eher anonym seiner Wege zu gehen und nachdem man sein Gegenüber meist nicht kennt, wird auch keine Grußformel ausgesprochen. Gegensätzlich dazu gilt am Berg, dass man jeden grüßt, ganz egal, ob Bekannt oder Unbekannt und ungeachtet jeglicher Herkunft.
Generell ist das Grüßen ein erster Schritt Richtung Kontaktaufnahme. Man zeigt seinem Gegenüber, dass man ihn sieht und evtl. sogar kennt. Oft ist ein freundlicher Gruß der Einstieg in ein kurzes Gespräch, manchmal ruft man sich diesen nur im Vorbeigehen oder gar aus der Ferne zu. Oft kombiniert man ihn mit einer kleinen Geste, indem man sich zunickt oder winkt. Dass man am Land eher gegrüßt wird als in der Stadt liegt daran, dass man sich kennt und somit auch verbunden fühlt. Das ist in der Stadt seltener der Fall. Außerdem wäre das Grüßen in so mancher übefüllter Einkaufsstraße purer Stress und in der Praxis gar nicht möglich.
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Interessant sind auch die unterschiedlichen Formen des Körperkontaktes, die beim Grüßen praktiziert werden. Vom einfachen Händeschütteln über Küsschen links – Küsschen rechts bis hin zum fist bump oder anderen Einschlagritualen, die regelrecht an Choreografien erinnern, reicht die Palette. Die Wortwahl unterscheidet sich von Generation zu Generation und wird immer internationaler. Neben „Hallo“ und „Hi“ hört man auch „Servus“ immer wieder. „Ciao“ und „Tschüss“ sind in Tirol eher verpönt, im städtischen Bereich aber präsent. „Griaß di“ und „Pfiat di“ sind die Klassiker, „Grüß Gott“ als Höflichkeitsformel kommt ebenfalls häufig vor.
Wenn jemand trotzdem nicht grüßt
Selbst am Land kommt es vor, dass man auf seinen Gruß keine Anwort erhält. Ein Grund dafür könnte sein, dass das Gegenüber einfach unhöflich ist oder abgelenkt war. Wenn ältere Personen nicht grüßen, mag das vielleicht daran liegen, dass es früher üblich war, dass Jüngere zuerst grüßen müssen. Manche Menschen grüßen wirklich nur jene Personen, die sie gut kennen. Für viele wirkt es sogar befremdlich, wenn sie von einer unbekannten Person gegrüßt werden.
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