Warme Witterung verändert Vogelverhalten

Genau 24.532 Teilnehmerinnen und Teilnehmer übermittelten im Jänner ihre Zählergebnisse im Zuge des Projektes „Stunde der Wintervögel“ an die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich. Ein neuerlicher Rekord: Der Haussperling oder auch „Hausspatz“ genannt wurde am häufigsten gemeldet und verwies die Kohlmeisen, 2022 am häufigsten geortet, und den Feldsperling auf die Plätze zwei und drei.

Im Durchschnitt wurden heuer 26 Vögel pro Garten gezählt. Das ist der niedrigste Wert, der bisher erhoben wurde. Als Begründung nannte Gábor Wichmann von BirdLife: Die Vögel waren wegen der milden Witterung am Zählwochenende (6. bis 8. Jänner, Anm.) Selbstversorger und hätten sich eher außerhalb der Städte und Dörfer aufgehalten, weil ausreichend natürliche Nahrung vorhanden gewesen sei. Wichtige Nahrungsbäume hätten im Herbst besonders viele Früchte ausgebildet und waren zu Jahresbeginn kaum von Eis oder Schnee bedeckt. Aufgrund der Klimaerwärmung hätten sich in den vergangenen zehn Jahren derartige Mastjahre gehäuft. Auch ein geringerer Zuzug von Vögeln aus dem Nordosten Europas aufgrund milderer Winter sei mit ein Grund für den Rückgang der Wintervögel im Garten. 

Wichmann: „Das Wetter und nahrungsbedingte Wanderbewegungen der Vögel innerhalb Österreichs von den Bergen in die Täler beeinflussen die Zahlen der Vögel im Siedlungsraum ebenso. Auch die ungebremste Bodenversiegelung, der Verlust alter Baumbestände und eine naturferne Gartengestaltung spielen vermutlich eine Rolle, warum kontinuierlich weniger Vögel im winterlichen Siedlungsraum gezählt werden.“

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  • : Michael Dvorak
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AUTORRed. SN
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