Mehrere Waldbauern aus den Ortschaften Ainet, Alkus, Gwabl, Glanz, Schlaiten und St. Johann im Walde schlossen sich sieben Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zur „Waldgenossenschaft Iseltal“ (WGI) zusammen. Die 26 Mitglieder der Genossenschaft unter dem ersten Obmann Florian Frotschnig errichteten in Ainet ein Gattersägewerk mit angrenzendem Holzlager. Schon bald war der Bau einer neuen Sägehalle und einer Schnittholzlagerhalle notwendig, da die Zahl der Mitglieder der Genossenschaft rasch zunahm und somit die Kapazitäten der Gatterhalle nicht mehr ausreichten, um das anfallende Holz zu verarbeiten. In den 80er Jahren investierte man in eine moderne Entrindungsanlage, zehn Jahre später in eine Nachschnittkreissäge, einen Besäumer sowie in die erste Trockenkammer.
Die erfolgreiche Enwicklung der WGI ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass man stets bestrebt war, auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben. So wurde im Jahr 2000 der Rundholzplatz inklusive Entrindungs- und Kappstation mit vollelektronischem Messsystem neu errichtet, 2001 wurde von Gatter- auf Bandsägen-Technologie umgestellt, 2005 investierte man in eine Schnittholzsortieranlage, zwei Jahre später wurde eine Hobellinie installiert.
Hochmoderner
Holzverarbeitungsbetrieb
Im Jahr 2011 wurde die WGI mit inzwischen 235 Mitgliedern mit dem internationalen „Schutzwaldpreis“ ausgezeichnet. Zu Recht – immerhin umfasst das Gebiet der Mitglieder der WGI ca. 26.000 Hektar Schutzwaldfläche, die von den Waldbauern optimal betreut wird. Im selben Jahr baute die Genossenschaft ein Biomasseheizkraftwerk mit Fernwärme-
infrastruktur und schaffte es so, Energiekosten und Emissionen zu reduzieren sowie die Wärmebereitstellung für die Trockenkammern zu optimieren.
im Jahr 2012 wurden weitere Maßnahmen zur Modernisierung gesetzt, so wurde die bestehende Nachschnittkreissäge durch eine Doppelwellenkreissäge mit 3D-Vermessung und Schnittbildoptimierung ersetzt. Außerdem baute man eine dritte Trockenkammer ein, 2019 folgte die vierte. Seitdem ist die Genossenschaft in der Lage, 80 Prozent des produzierten Schnittholzes technisch zu trocknen. Auch im Softwarebereich rund um die Geschäftsprozesse vom Rundholzeinkauf bis hin zur Lagerverwaltung setzt die WGI auf moderne Lösungen, um den Verwaltungsaufwand zu minimieren. Durch die Einführung des digitalen Lieferscheins bei der Rundholzabfuhr ist eine transparente und lückenlose Dokumentation des Rundholzflusses vom Wald bis hin zur Abrechnung gewährleistet.
Zuversichtlicher Blick
in die Zukunft
Zurzeit sind in der WGI insgesamt 33 MitarbeiterInnen beschäftigt, zahl- reiche weitere Arbeitsplätze in vor- und nachgelagerten Betrieben stehen im direkten Zusammenhang mit der Genossenschaft. Das Betriebsgelände umfasst rund 6,5 Hektar, der Jahres-einschnitt beläuft sich auf rund 60.000 Festmeter, der Großteil der Rohware stammt von den 235 Mitgliedern. Über 50 Prozent der verarbeiteten Produkte bleiben in Österreich und werden so regional wie möglich vermarket, um lange Transportwege zu vermeiden.
„Die WGI plant im Rahmen des Investitionsprogrammes 2025+ weitere zukunftsorientierte und innovative Projekte wie u. a. Weiterführung und Verstärkung der Digitalisierungsstrategie, die Installation einer Photovoltaikanlage, die Erweiterung der Lagerkapazitäten sowie Optimierungen bzw. Erweiterungen im Bereich der Anlagentechnik“, so Geschäftsführer Mario Sinn abschließend.
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