Waldfonds macht unsere Wälder klimafit

Der Rechnungshof-Ausschuss debattiert heute Berichte rund um die Land- und Forstwirtschaft.

Minister Norbert Totschnig mit Hermann Gahr
Heute, Dienstag, wurden im Rechnungshof-Ausschuss zahlreiche Berichte rund um die Land- und Forstwirtschaft diskutiert. Bundesminister Mag. Norbert Totschnig war zu Gast im Ausschuss und gab umfassend Auskunft. 
 
Im Bericht „Wald im Klimawandel: Strategien und Maßnahmen“ wurde der Waldzustand in Österreich im Hinblick auf den Klimawandel untersucht. Der überprüfte Zeitraum umfasste die Jahre 2015 bis 2020. Abschließend gab es 27 Schlussempfehlungen.

Der RH kritisiert vorwiegend, dass Fördergelder nicht ausreichend zum Aufbau klimafitter Wälder eingesetzt werden. Allein im Jahr 2020 verursachte der Klimawandel bei der Österreichischen Bundesforste AG Kosten in der Höhe von 48 Millionen Euro. Und rund ein Drittel des gesamten Schutzwaldes in Österreich befindet sich in einem weit fortgeschrittenen Zustand des Zerfalls oder ist überaltert. Seine Sanierung ist kostspielig.

„Gerade in diesem Sommer hat man wieder gesehen, wie unerbittlich die Natur zuschlagen kann. In Tirol wurden heuer rund 1.600 Hektar Schutzwald zerstört. Besonders schwer betroffen sind die Gebiete im Zillertal, Ötz-, Stubai- und Wipptal. Die Schäden belaufen sich auf mehr als 25 Millionen Euro. Gerade deswegen ist es enorm wichtig, dass nun der Waldfonds verlängert wurde. Mit jeweils 50 Millionen Euro pro Jahr in den Jahren 2024 und 2025 wird der Waldfonds aufgestockt, damit die enormen Schäden aufgearbeitet werden können“, sagt der Tiroler Bauernbund-Abgeordnete und RH-Sprecher der ÖVP Hermann Gahr im Ausschuss.
 
Der Schutzwald ist zentral für die Sicherheit der Bevölkerung, deswegen muss alles daran gesetzt werden, dass dieser so schnell wie möglich wieder aufgeforstet wird und Schutzeinrichtungen gebaut werden. „Fakt ist aber auch, dass die Sturmschäden nicht so schnell wieder wegzumachen sind. Es dürfte laut Schätzungen von Experten 20 bis 30 Jahre dauern, bis die Aufforstung der Jungwälder wieder stabil ist und ausreichend Schutz bietet. Bis der Schutzwald wieder in Takt ist, müssen die Menschen anders vor Naturgefahren bewahrt werden. So werden Steinschlag-Schutzprojekte gerade in Tirol errichtet“, erzählt Gahr.
 
Im Ausschuss berichtete Bundesminister Totschnig, dass der Großteil der Empfehlungen des Rechnungshofes umgesetzt wurden oder noch in Arbeit sind. Gerade in kürzlich beschlossenen Maßnahmen wie die Novellierung des Waldfondsgesetzes wurden viele Empfehlungen eingearbeitet. So wird es künftig Auskunft über den Umsetzungsgrad des Waldfonds geben.
 
„Zahlreiche Empfehlungen wurden bereits umgesetzt, so wurde der Klimaschutz im Forstgesetz verankert. Es gibt Förderungen und Anreize für Alters- und Baumartendurchmischung. Die Sollindikatoren der Waldstrategie werden überarbeitet und im Walddialog eingebrachte Maßnahmen werden intensiv diskutiert und evaluiert. Man sieht klar, hier ist einiges passiert und die Empfehlungen des Rechnungshofes werden umgesetzt. Der Klimawandel ist eine große Herausforderung gerade auch für unsere heimischen Wälder, da sie diese hohen Temperaturen nicht gewohnt sind und die Unwetterereignisse inklusive Schädlingsbefall werden immer mehr. Wir setzen alles daran, dass unsere Wälder klimafit werden, der Waldfonds ist hier ein zentrales Mittel“,so Gahr abschließend.
 

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  • 20231128 100238: Silvia Leitner
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AUTORRed. HP
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