„Vorsicht vor der Import-Falle“

Mit dem „Gesetz zur Wiederherstellung der Natur“ strebe die EU-Kommission einen Schritt zurück in die Vergangenheit an. Lebensmittel-Importe wären die Folge, kritisiert Simone Schmiedtbauer.

Der Agrarausschuss des Europäischen Parlaments hat den Gesetzesvorschlag zur Wiederherstellung der Natur, auch „Nature Restoration Law“ genannt, Anfang Februar debattiert. In diesem enthalten sind etwa massive Bewirtschaftungseinschränkungen bis hin zum Entzug von Flächen aus der Produktion durch Wiedervernässen landwirtschaftlich genützter Böden.

Große Aufregung gibt es seither bei den Abgeordneten im Agrar-Ausschuss, so auch bei Simone Schmiedtbauer, Agrarsprecherin der ÖVP im EU-Parlament. Sie warnt eindringlich vor den Folgen für die heimische Land- und Forstwirtschaft, sollte dieses Gesetz kommen wie vorgeschlagen. „Die Europäische Kommission möchte die Natur wieder auf den Stand der 1950er-Jahre zurückversetzen. Dieses Kunststück soll aber nur die Land- und Forstwirtschaft vollbringen“, kritisiert Schmiedtbauer. Allein die Forderung nach einer Wiederherstellung der Situation der 1950er-Jahre sei „absurd“. Damals haben in Europa knapp 200 Millionen Menschen weniger gelebt. Und obwohl der Flächenverbrauch seit den 1950er-Jahren insgesamt massiv zugenommen habe, sollen Bodenbewirtschafter jetzt die Zeche zahlen müssen. 

Schmiedtbauer hielt fest, dass Österreichs Waldfläche seither um die Fläche von Luxemburg gewachsen sei. „Sollen wir diese Wälder wieder abholzen, um auf den Stand 1950 zurückzukommen?“, will die Steirerin nun von der für den Vorschlag zuständigen Kommission wissen. 

Die EU-Kommission wäre nach Ansicht mehrerer EU-Abgeordneter im Agrarausschuss besser beraten, den Entwurf rasch zurückzuziehen. Schmiedtbauer nennt das Gesetz eine „Mogelpackung“. Die Produkte in der EU einzudämmen und gleichzeitig Agrarerzeugnissen aus dem Mercosur-Raum die Tür öffnen zu wollen, sei falsch und eine „Import-Falle“. 

 

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  • : Strobl
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AUTORMartina Rieberer
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