Verärgerung über Aussagen von EU-Umweltkommissar

Die Diskussion über die Entnahme von großen Beutegreifern hat zuletzt der EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius Anfang der Woche erneut angestoßen. Er hat die Anti-Wolf-Stimmung in Österreich als unverhältnismäßig eingestuft, nachdem mehr Menschen nach Kuhattacken als durch Wölfe gestorben seien. 

Einladung von LH Mattle zum Lokalaugenschein

Das löst heftige Reaktionen aus der Tiroler Landespolitik aus, so stellt beispielsweise Landeshauptmann Anton Mattle klar: „Dass der Umweltkommissar fast 1.000 Schafe, die aufgrund von Großraubtieren im vergangenen Jahr in Tirol nicht mehr sicher im Tal angekommen sind, als unverhältnismäßig abtut, kann ich nicht nachvollziehen. Im Jahr 2022 wurden nachweislich mehr als 400 Schafe gerissen, über 500 wurden nach Wolfssichtungen erst gar nicht mehr gefunden. Die EU muss die Sorgen der Menschen vor Ort ernst nehmen, ansonsten bewegen sich Brüssel und seine Bürgerinnen und Bürger immer weiter auseinander.

Wolf und Bär machen den Menschen im dicht besiedelten Alpenraum Angst, das kann der Kommissar nicht einfach ignorieren. Ich bleibe deshalb dabei: Im Naherholungsraum soll man sich nicht vor Begegnungen mit Wolf oder Bär fürchten müssen. Und die Kulturlandschaft, die durch die traditionelle Alm- und Weidewirtschaft entstanden ist, soll nicht weichen müssen“, lädt LH Anton Mattle den Umweltkommissar nach Tirol für einen Lokalaugenschein und Gespräche mit besorgten Bürgerinnen und Bürgern sowie betroffenen Almbauern ein.

LH Anton Mattle fordert in diesem Zusammenhang erneut, dass der europäische Schutzstatus gesenkt und ein europaweites Management für Großraubtiere eingerichtet wird. „Ich habe eine klare Meinung, wenn es um Großraubtiere geht: Wölfe sollten bejagt werden und für Bären ist in dicht besiedelten Alpenländer wie Tirol kein Platz. Solange Wolf und Bär einen solchen hohen europäischen Schutzstatus genießen, sind regionale Lösungen nur Notwehrmaßnahmen.“

Sorgen der Menschen ernst nehmen

„Hier argumentiert der Umweltminister an der Realität in Österreich vorbei“, kommentiert Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig die Aussagen von Sinkevičius. „Wir müssen die Sorgen der Menschen ernst nehmen und handeln, bevor etwas passiert.“

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  • Wolf: andamanec – stock.adobe.com
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AUTORRed. HP
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