Väderstad hackt nun auch

Firma Väderstad hat zukünftig eine komplett neue Produktfamilie in ihrem Programm, die Reihenhacken. Hinzu kommen auch neue digitale Steuerungssysteme für Bodenbearbeitungsgeräte und jede Menge Innovationen in der Sätechnik.

Nachdem Väderstad heuer im Februar die Übernahme der gesamten Produktpalette von Reihenhacken des dänischen Unternehmens Thyregod bekannt gegeben hat, war es nun so weit: Auf einem gemeinsamen Presseevent mit CNH waren Extract-Modelle zu sehen.

Väderstad will mit der Extract die Effizienz verdoppeln

Ab dem Sommer 2024 sollen die Reihenhacken in den Väderstad Farben erhältlich sein, konkret wird es um die Einführung der angebauten Extract V 8-36 und in weiterer Folge der gezogenen Extract L 16-48 gehen. Je nach Modell werden sie mit Reihenabständen von 225, 250, 450, 500 und 750 mm erhältlich sein. Die Väderstad Extract hat einen hohen Hauptrahmen und eine patentierte Lösung zum Anheben der Reiheneinheiten, wodurch eine Beschädigung der Pflanzen vermieden werden und die Bearbeitung zwischen den Reihen über einen längeren Zeitraum in Bezug auf die Pflanzenhöhe möglich sein soll. “Die Extract L verfügt außerdem über eine einzigartige Rahmenlösung, bei der zwei Rahmen in einem Hauptrahmen untergebracht werden können, was die übliche Arbeitsbreite und Effizienz verdoppelt und dem Landwirt somit eine Überfahrt erspart”, betonen die Väderstad-Experten.

Grubber-Einstellung von der Kabine oder automatisch

Quelle: Väderstad

Die neue Generation der Grubber Väderstad TopDown 400-700 und Opus 400-700 hat nicht nur ein “aktualisiertes Design”. Sie bringt vor allem das iPad-basierte Steuerungssystem Väderstad E-Control sowie die Möglichkeit, die Bodenbearbeitung nach Applikationskarten über Isobus Task Control durchzuführen. Konkret geht es dabei um Elemente wie Scheibenfeld, Zinkenfeld, Nivellierer und Packer, die  an bestimmten Stellen des Feldes aus der Kabine oder automatisch eingestellt werden können. Die Maschinen sind voraussichtlich ab Oktober mit E-Services als Option bestellbar, die Produktion soll Anfang 2024 starten.

Flüssigdünger für die Tempo

Quelle: BZ/Stockinger

Als neue Option ist die Hochgeschwindigkeits-Einzelkornsämaschine Väderstad Tempo L 8-24 mit einem Flüssigdüngersystem ausstattbar, das vollständig in das iPad-basierte Steuersystem Väderstad E-Control integriert ist. Der Dünger kann entweder in der Saatreihe über die Reiheneinheiten oder neben der Saatreihe über Düngerschare ausgebracht werden. Der 2.000 Liter fassende Kunststofftank wird entweder mit einer externen Pumpe, durch Schwerkraft oder alternativ über die Bordpumpe der Maschine befüllt. Die neue Flüssigdüngeroption ist planmäßig ab Oktober erhältlich.

Neue Elektronik optimiert die Tempo

Im Sommer 2024 soll die Reiheneinheit der Tempo (L, V und F) mit Väderstads eigenentwickeltem neuen elektronischen System WSX (Workstation X) mit bürstenlosen Motoren und verbesserter Verkabelung aufgerüstet werden. Mit dem neuen System soll nicht nur die  Pflanzgenauigkeit weiter optimiert werden, sondern es bietet auch interessante Funktionen. Roman Weinhappl, Väderstad-Experte bei Österreichs Importeur Hammerschmied erwartet sich viel davon: “Die automatische Vereinzelung sowie die verbesserte Kornverteilung in Kurven, stellen zwei Besonderheiten dar, welche die Maschine nochmals verbessern”. Die neue Workstation ermögliche außerdem eine automatische Schardruckregelung für jede Einzelreihe. “In Kombination mit der Möglichkeit von Einzelreihenaushebung bei Fahrgassen werden die Einstell- sowie Nacharbeiten für den Landwirt am Feld minimiert.” Die Serienproduktion beginnt im Sommer 2024.

Väderstad Proceed V

Quelle: BZ/Stockinger

Seit der Präsentation 2021 wurde die Proceed mehrmals für ihre Innovationen ausgezeichnet. Sie soll das Ertragspotenzial einer Vielzahl von Kulturen steigern. “Aufgrund ihrer Eignung, kleinste Saatgutmengen millimetergenau in der perfekten Tiefe abzulegen, haben Feldversuche gezeigt, dass die Proceed die Körnerzahl für Weizen um die Hälfte reduzieren kann”, erklärten die Produktspezialisten.” Versuche mit Winterweizen (bei einer Saatgutmenge von 150 Samen/m²) würden eine Zunahme der Pflanzenbiomasse um 102 %, der Wurzelbiomasse um 72 % und 62 % mehr Triebe pro Pflanze im Vergleich zu einer modernen Drillmaschine zeigen. Das Herzstück der Maschine sind die Reiheneinheiten. Vor der Saatgutablage wird der Boden mit Vorverfestigungsrädern befestigt, um gleiche Bedingungen zu gewährleisten. Die Räder sind einzeln montiert und nutzen hydraulischen Anpressdruck. Ab Ende 2024 soll das erste Produktmodell, die Proceed V 24, verfügbar sein.

www.vaderstad.com/at
www.hammerschmied.at