Grund und Boden sprechen für uns“, sagt Urlaub am Bauernhof-Obmann Alois Gaderer im Hinblick auf die Urlaubssaison 2020.
Nach Wochen in der Enge der eigenen vier Wände ist die Sehnsucht nach einem Tapetenwechsel und einem Ausflug ins Grüne bei den Oberösterreichern groß. Bei einer Befragung des Linzer Marktforschungsinstituts Imas gaben 42 Prozent der Befragten an, in diesem Jahr einen Urlaub zu buchen. Interessante Landschaften, saubere Luft, intakte Umwelt sowie die Anreisemöglichkeit mit dem Pkw sprachen dabei insbesondere für einen Urlaub im Land ob der Enns.
Also genau jenes „Idyll“, dass die 250 bäuerlichen Beherbergungsbetriebe in Oberösterreich bieten. Mit einer Durchschnittsanzahl von zehn Betten ist man zudem weit von Massentourismus entfernt. „Kein Gedränge beim Frühstück, keine Menschenansammlungen an der Rezeption, dafür herzliche Gastgeber, denen das Wohl ihrer Gäste am Herzen liegt. Das garantiert einen sorgenfreien Urlaub ohne Sicherheitsbedenken“, weiß Oberösterreichs Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger. Und auch bei den Konsumenten scheint dies angekommen zu sein.
Prognosen lassen aufatmen
In den vergangenen Wochen ist das Interesse an einem Bauernhof-Aufenthalt in Oberösterreich stetig gestiegen. Im Mai konnten über die Internetplattform von Urlaub am Bauernhof sogar 70.000 Zugriffe auf die Hofseiten verzeichnet werden – das sind mehr als im Vorjahr. Auch die Anfragen haben sich wieder auf dem Niveau von 2019 eingependelt. Alleine in den vergangenen drei Wochen wurden über 1000 Urlaubsanfragen gestellt. „Die Vorzeichen für die Sommersaison sind sehr gut. Wir sind optimistisch“, bestätigt Gaderer.
Weiteren Aufschwung dürfte die Grenzöffnung zu Deutschland – der zweitwichtigsten Urlaubergruppe – am 15. Juni bringen. Ebenso die angekündigte Erleichterung der Ein- und Ausreise durch die tschechische Regierung.
Verläuft alles nach Plan und setzen sich die positiven Entwicklungen fort, könnte die ausgefallene Vorsaison zumindest teilweise kompensiert werden.
Unschlüssige mobilisieren
Quelle: Imas/BZUrlauber aus dem Inland zu lukrieren, hat sich das Land Oberösterreich unter Federführung von Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Markus Achleitner zum Ziel gesetzt. Die zuvor genannte Imas-Studie wurde hierfür in Auftrag gegeben. Sie zeigte unter anderem, dass 43 Prozent der reiseaffinen Oberösterreicher hinsichtlich ihrer diesjährigen Urlaubspläne noch unentschlossen sind.
„Auf dieses Potenzial wollen wir uns mit der ‚Urlaub in Oberösterreich‘-Kampagne nun konzentrieren, um die Urlaubsfreude zu verstärken bzw. zusätzlich zu wecken“, so Achleitner. Chancen wittert Meinungsforscher Paul Eiselsberg insbesondere bei den Über-60-Jährigen: „Das ist eine große Gruppe, die noch zurückhaltend ist, aber viel Potenzial birgt.“
Neben einem reizvollen Urlaubsangebot ist es in nächster Zeit daher auch wichtig, potenziellen Urlaubern etwaige Sicherheitsbedenken zu nehmen.
Vorkehrungen sind getroffen
Bestens vorbereitet starteten die Betriebe vergangene Woche in die „Nach-Corona-Saison“. Online-Weiterbildungsmöglichkeiten und Informationen der Urlaub am Bauernhof-
Organisation wurden von den Betrieben aktiv in Anspruch genommen.
Neben offenen Hoftüren und freundlichen Begrüßungsworten treffen die Gäste bei ihrer Ankunft daher auch auf Gastgeber mit Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmittel.
Beherbergungsregeln
■ Mindestabstand von einem Meter, außer innerhalb einer Gästegruppe bzw. Personen, die sonst im gemeinsamen Haushalt leben.
■ Ein Mund-Nasen-Schutz ist von den Gästen im Bereich des Eingangs und der Rezeption zu tragen. Ebenso von Mitarbeitern mit Gästekontakt. Alternativ können auch Schutzvorrichtungen zur räumlichen Trennung genützt werden.
■ Für die Verpflegung gelten dieselben Regeln wie für die Gastronomie. Jedoch gibt es Erleichterungen – Frühstücksbuffets sind grundsätzlich möglich.
■ Wellnesseinrichtungen müssen entsprechend der Empfehlung des Gesundheitsministeriums gestaltet sein.
- Bildquellen -
- Urlaubplanung Grafik: Imas/BZ
- Kuh Guckt Aus Stallfenster: Gabi Schär - stock.adobe.com