Mit Zuwächsen im operativen Geschäft verlief das Gesamtjahr 2020 der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) positiv. Generaldirektor Heinrich Schaller zeigte sich vom guten Bilanzergebnis erfreut: „Im Vorjahr haben wir nicht nur das Vertrauen und die Beziehungen zu unseren Kunden stärken können. Die vorliegenden Zahlen zeigen auch, dass wir in einem Jahr mit besonderen Herausforderungen operativ ein hervorragendes Ergebnis erzielt haben.“ Untermauert wird Schallers Resümee von einem Plus beim Konzern-Betriebsergebnis von 19,4 Prozent (%).
Damit wurden im operativen Geschäft 361,5 Millionen (Mio.) Euro erwirtschaftet. Das ist ein Anstieg von fast 59 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Mit 181,8 Mio. Euro ist der Jahresüberschuss vor Steuern im Konzern der Raiffeisenlandesbank um 137,4 Mio. Euro niedriger als 2019. Das Minus von 43% sei laut Schaller unter anderem auf Bewertungsabschläge im Equity-Bereich (Beteiligungen) zurückzuführen. So musste etwa für den Anteil an der RBI-Gruppe ein negativer Ergebnisbeitrag von 39,2 Mio. Euro abgeschrieben werden. Auch die Risikovorsorge musste erhöht werden (plus 18,2 Mio. Euro).
„Zwei Drittel sind auf Portfoliovorsorgen zurückzuführen, die aufgrund von gesetzlichen Vorgaben für mögliche Ausfälle in der Zukunft gebildet werden mussten. Wir gehen aber davon aus, dass wir diese nicht brauchen werden“, so Schaller. In Summe ergibt das für 2020 im Vergleich zum Vorjahr ein um 73% geschrumpftes Gesamtergebnis von knapp 85 Mio. Euro.
Deutlich gestiegenes Finanzierungsvolumen
Mit Blick auf die Zukunft sei das Plus von 24,7 Milliarden Euro bei den Finanzierungen äußerst positiv zu werten. Insbesondere der Anstieg der Investitionsfinanzierungen um beinahe 7%. „Das zeigt, dass viele unserer Kunden die Krise auch als Chance genutzt haben und für die Zeit nach der Pandemie, bestens gerüstet sind“, meint Schaller. Die Investitionsfreude sei auch bei den Bäuerinnen und Bauern zu spüren gewesen. Zudem sei das gestiegene Finanzierungsvolumen ein positives Zeichen was die Konjunktur betreffe. Auch die NPL-Ratio, ein Wert der die Kreditausfälle beschreibt, liegt auf einem sehr niedrigen Niveau. Folglich glaubt die RLB OÖ nicht an eine Insolvenzwelle. „Ich rechne nicht damit, dass wir heuer Großpleiten sehen werden. Gerade Industrieunternehmen haben aus der Finanzkrise 2009 gelernt und entsprechende Eigenkapital-Reserven aufgebaut.“ Im KMU-Bereich sei die Gefahr aber gegeben.
Mit solider Eigenkapitalquote in die Zukunft
Die RLB OÖ selbst bleibt ein sicherer Partner der Unternehmen und Privatkunden. Trotz der gestiegenen Finanzierungen konnte die harte Kernkapitalquote des Konzerns auf 15,53% ausgebaut werden. Eine Entwicklung auf die Schaller stolz ist. „Unsere Eigenkapitalstärke ist von großer Bedeutung, weil sie, die gerade jetzt so wichtige Stabilität für die Begleitung unserer Kunden bringt. Wir sind wirklich stark gerüstet.“ Auch einem Wachstum der Raiffeisenlandesbank stehe damit nichts entgegen.
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- Eingang Bankstelle Südbahnhof: RLBOÖ