Kommentar von Hannah Pixner,
Redaktion Tirol.
Eine bewegte Geschichte geprägt von unfairer Behandlung und Ausbeutung geht mit dem internationalen Frauentag einher. 1911 wurde er von der Arbeitnehmerinnenbewegung erstmals in Europa begangen, um das Recht auf Arbeit und Bildung für Frauen sowie das Wahlrecht durchzusetzen. Auf lange Sicht sind diese Forderungen geglückt. Doch auch heute noch ist der Weltfrauentag am 8. März als Weckruf zu verstehen. Besonders die Sicherheit ist ein aktuelles Thema in der Frauenpolitik. Laut dem Verein „Autonome Österreichische Frauenhäuser“ ist jede dritte Frau von körperlicher oder sexueller Gewalt betroffen, jede vierte Frau erfährt sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und jede fünfte Frau wird gestalkt. Sieben Femizide seit Beginn des Jahres sowie neun Fälle schwerer Gewalt an Frauen verbessern diese Bilanz nicht.
Offene Baustellen wie die Lohnschere zeigen weitere Ungerechtigkeit auf: Frauen verdienen im Schnitt für dieselbe Arbeit noch 12,4 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.
Österreich muss ganz klar an seinem Frauenbild arbeiten. Gerade am Beispiel der Bäuerinnen sieht man engagierte Frauen, die früher wie heute hart für sich und ihre Familie arbeiten, Ideale vertreten und aktiv leben. Österreichs Frauen sind mehr als Omas, Mamas und Töchter. Sie verdienen denselben Respekt, der jedem Menschen entgegengebracht werden sollte. Oft schlägt ihnen aber Unterschätzung statt Wertschätzung entgegen. Daran müssen wir alle arbeiten – nicht nur für uns Frauen, sondern für unsere gesamte Gesellschaft. Schließlich bedeutet die Geringschätzung von Frauen vor allem eines: ungenütztes Potenzial.