Unabhängig machen

Kommentar von Michael Stockinger,
Redakteur

 

 

„Gasimporte aus Russland erreichen neuen Rekordwert“ titelte diese Woche Österreichs größte Tageszeitung einen Artikel, in dem ein Experte gleich den Ausbau der Pipeline-Kapazitäten für Importe aus anderen Ländern forderte. Zweifellos ist das besser, als Putins Kriegskasse weiter zu füllen. Echte Unabhängigkeit sieht aber anders aus. Sie würde bedeuten, dass Österreich massiv in den Ausbau von erneuerbaren Energien investiert, inklusive jener aus Biomasse. 
Mindestens genauso wichtig ist die Unabhängigkeit bei der Lebensmittelversorgung. Sie ist zunehmend bedroht. Rund 9 Prozent des Dauersiedlungsraumes sollen nach neuem Datenmodell bereits versiegelt sein. Laut Hagelversicherung liegt der Bodenverbrauch mit 11,5 Hektar pro Tag deutlich über dem Regierungsziel. Hier muss massiv gegengelenkt werden, etwa durch Reaktivierung der Ortskerne, wie von Minister Norbert Totschnig vorgestellt. Denn auf zubetonierten Feldern kann man keine Lebensmittel produzieren. Nicht versiegelte Flächen mindern zudem die Auswirkungen des Klimawandels, etwa im Falle von Starkregen. Auch hier liegt ein Stückchen Unabhängigkeit.

stockinger@bauernzeitung.at

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