Über die Schicksale von Deserteuren im Ländle

Vorarlberg war im Zweiten Weltkrieg ein Hotspot der Desertion von Soldaten der Wehrmacht aus dem gesamten Deutschen Reich. Die vermeintlich leicht zu überwindende Grenze zur Schweiz lockte Hunderte Kriegsverweigerer an den Alpenrhein und Bodensee.

Das Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck hat daher ein Forschungsprojekt zu Deserteuren der Wehrmacht im Ländle durchgeführt. Es wurde vom Land gefördert und vom Landesarchiv betreut. 

Nach drei Jahren wurde das Projekt nun mit einer Präsentation des Sammelbandes „Flucht vor dem Krieg“, herausgegeben von den beiden Historikern Ingrid Böhler und Peter Pirker, erfolgreich abgeschlossen. 

Dieses ist das bislang letzte Mosaikstück in einer ganzen Reihe von Vorarlberger Initiativen, die sich der Erforschung der Schicksale von Deserteuren im Zweiten Weltkrieg und nach 1945 widmen. Das Buch dokumentiert neben gelungenen Fluchten die Verfolgung durch die zivile Sonderjustiz und die Militärjustiz, Solidarität und Denunziation vonseiten der Bevölkerung, die Aufnahme in der Schweiz sowie den Nachkriegsumgang mit den ungehorsamen Soldaten und ihren Helferinnen und Helfern. Fallstudien bieten tiefgehende biografische Einsichten und führen zu besonderen Schauplätzen des Phänomens.

„Flucht vor dem Krieg. Deserteure der Wehrmacht in Vorarlberg“, 
Ingrid Böhler/Peter Pirker (Hg.),
 UVK-Verlag, 372 Seiten, 23,50 Euro,
ISBN 9783381105113

- Bildquellen -

  • Krieg Vbg: Narr Francke Attempto Verlag
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AUTORRed. SN
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