Trockenschlempe als vielseitiger Biodünger

Unter dem Markennamen "BioAgenasol" vermarktet der heimische Zucker-Stärke-Frucht Konzern Agrana einen organischen, rein pflanzlichen Dünger, der als Kuppelprodukt im Ethanolwerk Pischelsdorf (NÖ) gewonnen wird. Nun liegt eine Studie vor, d

BioAgenasol ist mit 2 bis 7 mm gekörnt und kann mit handelsüblichen Streuern ausgebracht werden. Im Bild ein Pendelrohrstreuer beim Einsatz in Schnittlauch. ©Agrana / Waldland
BioAgenasol ist mit 2 bis 7 mm gekörnt und kann mit handelsüblichen Streuern ausgebracht werden. Im Bild ein Pendelrohrstreuer beim Einsatz in Schnittlauch. ©Agrana / Waldland
Spinat gedeiht mit BioAgenasol besonders gut – dies war auch der Grund dafür, dass der Dünger in diesem Bereich den Markt besonders schnell erschließen konnte. Seit nunmehr über fünf Jahren bietet Agrana unter dem Markennamen BioAgenasol einen organischen Dünger an, der sich in der praktischen Anwendung neben dem erwähnten Spinat in vielen Kulturen bewährt hat. Die meisten Erfahrungen liegen im Anbau von Gemüse, Sonderkulturen und Obst vor, beispielsweise bei Tomaten, Schnittlauch, Einlegepfefferoni, Spargel und Erdbeeren sowie neben Äpfeln, Birnen und Wein auch bei Kiwi, Oliven, Orangen und Zitronen (letztere Kulturen natürlich nicht in Österreich). Auch im Hopfen- und Tabakanbau sowie in so exotischen Bereichen, wie der Zucht von Orchideen und Chrysanthemen hat sich der Dünger gut bewährt. Bleiben noch die Ackerkulturen, unter denen vor allem Getreide, Raps, (Wachs-)Mais, Kartoffeln und Rüben den Einsatz des Düngers lohnen.

Rasch und nachhaltig wirksam

Auch im nicht landwirtschaftlichen Bereich hat BioAgenasol als organischer Dünger, beispielsweise für Rasen, Blumen und Ziersträucher, wesentliche Vorteile – es ist nahezu geruchfrei und ausreichend schnell wirksam.
Wie sich nun BioAgenasol im wachsenden Angebot organischer Biodünger einordnen lässt, das wurde am land- und forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg (Italien) in Versuchsreihen bestimmt. Demnach trägt BioAgenasol durch seinen hohen Gehalt an organischen Substanzen von mehr als 80 Prozent zur Humusbildung bei. BioAgenasol enthält zusätzlich durch Beimengung von bis zu 40 Prozent Flüssigkeit aus der Rübenzucker- und Stärkegewinnung etwa acht Prozent Zucker. Damit erreicht dieser Dünger ein Alleinstellungsmerkmal in der Zusammensetzung, aber auch in der Wirkung. BioAgenasol zeigt mit 35 Prozent die beste Mineralisierungsrate. Ein vergleichbarer Standarddünger liegt mit ca. 30 Prozent deutlich darunter. Federmehl oder Trockenschlempe sind noch weiter abgeschlagen. Die Versuchsreihen im Laimburg haben gezeigt, dass der Stickstoff stetig und nachhaltig freigesetzt wird (Grafik 1). Selbst bei einer Bodentemperatur von 10 °C ist noch eine gute, gleichmäßige Mineralisierung gegeben. Das ist besonders wichtig für Obstkulturen, da diese bereits zur Blüte eine gute Nährstoffversorgung benötigen. Die Ausbringung kann daher auch noch im Spätwinter erfolgen.
Ertragssteigerungsversuche bei Spinat haben gezeigt, dass BioAgenasol eine mindestens gleichwertige Alternative zu Düngern aus der Verwertung tierischer Nebenprodukte/Abfälle darstellt (Grafik 2). Spinat benötigt von Beginn an ausreichend Nährstoffe, zudem hat die Kultur einen hohen Gesamtbedarf.
Die Bemessung der Düngergabe orientiert sich am Nährstoffbedarf der Kultur und am N-Gehalt in BioAgenasol von knapp sechs Prozent. N-Verluste durch Auswaschung oder Evaporation sind vernachlässigbar. Eine Ergänzungsdüngung mit Phosphor ist in der Regel nicht erforderlich. Hingegen ist eine Zusatzdüngung mit Kali, insbesondere bei Kulturen mit hohem Bedarf, meistens notwendig.

Produktdaten: Ein N-betonter organischer Bio-Dünger

BioAgenasol ist ein N-betonter, GVO-freier organischer Dünger mit Zulassung für den Biolandbau (www.infoxgen.com). Ausgangsstoff ist Trockenschlempe (DDGS-Getreide) aus der Produktion von Bioethanol. Der Dünger enthält 90 % organische Substanz (bezogen auf TS) sowie 5,5 % Gesamt-N. Der Gesamt-P2O5-Gehalt beträgt 2,5 %, der Gesamt-K2O-Gehalt 1,5 %. Das Schüttgewicht beträgt 550 g/l.
Übliche Aufwandmengen liegen je nach Kultur und Bodenverhältnissen zwischen 500 kg/ha (z. B. Getreide, Wein) und bis zu 1500 kg/ha (z. B. Hackkulturen). Gehandelt wird BioAgenasol lose und in Big Bags sowie in 20 kg-Säcken. Der reguläre Verkaufspreis beträgt 350 bis 500 Euro/t (exkl. MwSt.). Erhältlich ist der Dünger im Landesproduktehandel und bei den Raiffeisen-Lagerhäusern. Weitere Infos: www.bioagenasol.com

1) N-Mineralisierung

N-Freisetzung von BioAgenasol bei 10 °C Bodentemperatur, sandiger Schluff. Der Dünger zeichnet sich aus durch eine gute und gleichmäßige Mineralisierung auch bei niedrigen Bodentemperaturen.

 ©Quelle: Versuchszentrum Laimburg, 2015
©Quelle: Versuchszentrum Laimburg, 2015

2) Ertragsplus bei Spinat

Frischmasseertrag von Spinat bei Düngung mit BioAgenasol im Vergleich zu einem Standarddünger. Vor allem bei der höheren Aufwandmenge zeigt BioAgenasol einen statistisch gesicherten Vorsprung.

 ©Quelle: Forschungsinstitut für Biologischen Landbau, Schweiz, 2010
©Quelle: Forschungsinstitut für Biologischen Landbau, Schweiz, 2010

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