Transportunternehmer finden keine Fahrer für Italien-Einsätze

Österreichs Transportunternehmer haben derzeit Probleme damit, Fahrer für Einsätze nach und von Italien zu finden.

Viele LKW-Fahrer wollen Italien-Fahrten meiden.

„Trotz der zahlreichen Sicherheitsvorkehrungen haben viele Fahrer Angst vor einer möglichen Corona-Infektion bzw. vor einer 14-tägigen Quarantäne“, stellt Fritz Müller, Geschäftsführer der Müller Transporte GmbH aus Wiener Neudorf, fest. Seine Firma ist auf Frischelogistik spezialisiert und zählt in diesem Marktsegment zu den führenden Anbietern. Das berichtet der NÖ Wirtschaftspressedienst.

Aber noch aus einem anderen Grund ist das Italien-Geschäft für Müller-Transporte zum Sorgenkind geworden. Das Nachbarland hat eine erfolgreiche Obst-, Gemüse- und Konservenindustrie mit engen Lieferbeziehungen zu Kunden in Deutschland und Zentraleuropa. „Hier gibt es viel Ware abzuholen, noch dazu, wo auch auf den Nord-Süd-Verbindungen regelmäßig Molkereiprodukte befördert werden“, sagt Müller. Während in normalen Zeiten gut ausgelastete und wirtschaftliche Rundläufe die Regel sind, müssen derzeit viele Lkw-Züge auf manchen Teilstrecken teure Leerfahrten absolvieren.

Auch an den Grenzen sei die momentane Situation für die internationalen Transporteure sehr schwierig. Denn jeder Staat mache, was er wolle. „Das ist für uns eine neue Krise“, klagt Müller gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressediensts.

Mit einer aus mehr als 300 ziehenden Einheiten bestehenden Fahrzeugflotte befördert die Müller Transporte GmbH Lebensmittel, Pharmaprodukte und andere sensible Güter im nationalen und internationalen Verkehr. Neben dem Fuhrpark betreibt das Unternehmen auch Kühl- und Lagerhallen in Biedermannsdorf und in der Slowakei. Mit fast 700 Beschäftigten an Standorten in Österreich und in der Slowakei erwirtschaftet Müller Transporte einen Jahresumsatz von rund 85 Millionen Euro. (E.Z.)

 

- Bildquellen -

  • LKW: ChiccoDodiFC – stock.adobe.com
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