“Es ist ganz schön viel, was unter den Nägeln brennt, wenn man sich nach eineinhalb Jahren wieder treffen darf“, meinte Obmann Roland Dödlinger in der Eröffnung und sprach in kurzen Worten die Themen Vermarktung, Stierväterauswahl, ÖPUL-Maßnahme, Neuformierung Fachausschuss an, die zweifelsohne manche Herausforderung darstellen, aber durchaus Anlass zu einem optimistischen Blick in die Zukunft geben.

Thomas Edenhauser gab als Geschäftsführer kurzen Einblick in die aktuellen Zahlen, welche sowohl in den Mitglieds- (–6 Betriebe) als auch in den Vermarktungszahlen leicht rückläufig sind. In seinem Bericht verwies er auch auf die Errungenschaft des geförderten Qualitätsverbesserungsprogrammes Qplus Rind für die Mutterkuhhaltung, Rinder- und Kälbermast, das ab einer Mindestanzahl von fünf vermarkteten Kälbern/Rindern pro Jahr eine lukrative Förderung bietet.

Einhergehend mit der ÖPUL-Maßnahme, die ab 2023 reformiert wird und eine neue Herdebucheinteilung erfordert, erläuterte Edenhauser die künftige Definition der Herdebücher, welche die Rasse in Original Pinzgauer und Pinzgauer teilt. „Wenngleich diese Trennung unumgänglich ist, so werden wir uns als Züchterschaft weiterhin als Einheit sehen, weil wir schließlich alle im gleichen Boot sitzen und sich für niemand Entscheidendes ändert“, appellierte der Geschäftsführer an alle anwesenden Züchter.

Quelle: Sendlhofer
Josef Werlberger erhielt für seine Lebensleistungskuh ein Ehrendiplom.

Anerkennung zollte Edenhauser den Jungzüchtern, die mit der Organisation des Online-Jungkuhchampionats nicht nur für ein neues und spannendes Format gesorgt haben, sondern der Pinzgauer-Rasse auch einen gelungenen Auftritt geboten haben. Ein weiteres Highlight für die Pinzgauerzucht bildete die im Sommer herausgegebene Sonderbriefmarke der Österreichischen Post, die den Jochberger Hummeln gewidmet ist und beim Hallerwirt in Aurach perfekt präsentiert werden konnte.

Amtstierärztin Mag. Helga Dengg ging in ihrem Kurzreferat auf die aktuelle Situation der Tierseuchenbekämpfung ein, die hinsichtlich BVD und Blauzunge keinerlei Maßnahme erfordert, hingegen bei TBC gerade im Grenzgebiet zu Vorarlberg eine entsprechende Aufmerksamkeit erfordert.

Herdenmanagementpreis PINZGAUER VITAL 2020

Bei der Überreichung des Herdenmanagementpreises „PINZGAUER VITAL 2020“ durften sich insgesamt 22 Züchterfamilien (19 Milch- und drei Fleischrinderbetriebe) über eine Auszeichnung für ihre besonderen züchterischen Leistungen freuen.

Pinzgauer Vital – Milch:

Aigner Rosa, Steffler, Fieberbrunn; Bamberger Alois, Lehen, Kössen; Dödlinger Roland, Kandler, Fieberbrunn; Exenberger Peter, Haller, Westendorf; Grander Robert, Stindl, Waidring; Haidacher Martin, Banteler, Schwaz; Hochfilzer Marianne und Georg, Unterstein, Reith/K.; Kerer Josef und Alois, Bruggbach, St. Johann; Krepper Hermann, Bachmann, Waidring; Lindner Andreas, Angerer, Oberndorf; Lindner Stefan und Andreas, Schörgerer, Oberndorf; LLA Weitau, St. Johann; Manzl Michael, Ginzern, Hopfgarten; Mühlbacher Christian, Berger, Waidring; Oberhauser Teresa und Anton, Unterleiten, Kitzbühel; Pletzenauer Fabian, Rotrain, Fieberbrunn; Reiter Christian, Reiter, Kitzbühel; Reitstätter Barbara, Hackl, Kössen; Zass Ägidius, Bichl, Erpfendorf

Pinzgauer Vital – Fleisch:

Grissemann Daniel, Imst; Klausner Friedrich, Gerstplatte, St. Johann; Walch Simon, Schnaitter, Absam

Im Bereich der Pinzgauer-Fleischrinderzucht durfte ZAR-Obmann Stefan Lindner Josef Werlberger, Lierstätt in Ellmau, zur Lebensleistungskuh gratulieren und ein Ehrendiplom der Rinderzucht Austria überreichen.

Große Einigkeit war in den Worten der zahlreichen Ehrengäste zu hören, als sie die Gemeinschaft der Tiroler Pinzgauerzüchter als eine besondere bezeichneten. Eine, die sich nicht nur durch ihren energischen, sehr direkten Obmann hervorhebt, sondern auch mit ihrem familiären, aber durchaus sehr ehrgeizigem Bestreben zu behaupten vermag!

Wie groß dieser Ehrgeiz ist, bewies Roland Dödlinger in seinem Schlusswort, als er die Richtung für das kommende Jahr klar vorgab: „Schließlich wird es im April 2022 in Maishofen eine Verbandsschau geben, wo Tirol wiederum zeigen wird, wo die besten Kühe zu Hause sind!“

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AUTORChristina Sendlhofer
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