Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.
Nach bald 15 Monaten im Amt hat Karl Nehammer für den 10. März seine erste (Kanzler)-“Rede zur Zukunft der Nation“ angekündigt. Sein erstes Jahr als Regierungschef sei von vielen Herausforderungen geprägt gewesen, nach einem Jahr des Krisenmanagements will er nun die Lehren daraus ziehen und den Blick in die Zukunft richten. Seine Vision ist es, „Rahmenbedingungen in Österreich zu schaffen, die es allen Menschen ermöglichen, ihre Zukunft selbstbestimmt zu gestalten“. Ungeduldige Politikberater meinen, es sei längst an der Zeit dafür und empfehlen ihm, sich in der Rede nicht mit alltagspolitischen Fragen aufzuhalten.
Ob das wirklich alle so sehen? Österreichs Bäuerinnen und Bauern, soviel ist sicher, würden sehr wohl gerne auch vom Bundeskanzler hören, was er über die Landwirtschaft generell denkt, über die Teuerung, auch über Versorgungssicherheit und Herkunft von Lebensmitteln, über Bodenversiegelung bis hin zum Thema Wolf – weil für sie allesamt wichtige Zukunftsthemen. Nur als eine von vielen Berufsgruppen im Land erwähnt zu werden, das hat schließlich schon der Herr Bundespräsident in seiner Neujahrsrede abgehandelt.