Terminmarkt international: Raps etwas fester, Abschläge bei Weizen und Mais

Ein Überblick auf die Kurswentwicklung bei Raps, Weizen und Mais an den internationalen Warenterminbörsen.

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Der Rapskurs an der Euronext konnte im August zunächst einen Aufwärtstrend verzeichnen. Ende des Monats erfolgte dann eine Korrektur. Im weiteren Verlauf kletterten die Notierungen dann wieder auf das Niveau der Monatsmitte und verharren seither dort. Der Leittermin November gewann zum Vormonat 16,25 Euro auf 378,25 Euro/t zugelegt.
Für große Überraschung auf dem Markt hat die Meldung von Statistics Canada am vergangenen Mittwoch gesorgt, dass die Endbestandserwartung für kanadischen Raps höher als zuvor angenommen ist. Zum 31. Juli wurden 2,01 Mio. t (Vorjahr 2,54 Mio. t) geschätzt. Bisher wurde von einem Endbestand in Höhe von 1,27 Mio. t ausgegangen. Die Notierung für ICE- Canola in Winnipeg ist folglich um 1,40 kanadische Dollar (CAD) gefallen auf 459,40 CAD/t (317,50 Euro/t).
Die jüngst vom Nachrichtendienst Thomson Reuters veröffentlichten Zollstatistiken Frankreichs weisen Rapsausfuhren in Höhe von 90.000 t per 31.Juli aus, im Vergleich zum Vorjahr (153.000 t) ergibt sich ein Minus von 41 %.
Die diesjährige EU-Rapsernte wurde seitens der EU-Kommission weiter reduziert auf 19,4 Mio. t, ein Minus gegenüber dem Vormonat um 1,4 Mio. t (Vorjahr: 21,6 Mio. t). Die Anbaufläche von zuvor 6,44 Mio. ha wurde leicht auf nach unten korrigiert auf 6,40 Mio. ha (Vorjahr: 6,47 Mio. ha), daraus resultiert ein durchschnittlicher Hektarertrag von 3,0 t/ha auf (Vormonat: 3,2 t/ha; Vorjahr: 3,3 t/ha).

Mahlweizen – Septemberkontrakt verabschiedete sich mit 140 Euro/t

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Nachdem die Weizennotierungen an der Euronext in der ersten Monatshälfte zunächst auf der Stelle traten, mussten diese im Anschluss deutliche Abschläge verzeichnen. Der September-Kontrakt wird in der heutigen Handelssitzung letztmals aufgerufen und schloss am Montag dieser Woche mit 140,00 Euro/t. Der Leittermin Dezember notiert mit 158,25 Euro/t um gut 11 Euro unter dem Vergleichswert unseres letzten Berichts.
Die EU-Kommission reduzierte ihre Prognose der diesjährigen EU-Weichweizenernte Ende August um 11,2 Mio. t auf 133,3 Mio. t nach unten (Vorjahr: 151,6 Mio. t). Während die Erntefläche um 200.000 ha auf 24,06 Mio. ha angehoben wurde (Vorjahr: 24,31 Mio. ha) erfolgte eine drastische Abwärtskorrektur beim durchschnittlichen Hektarertrag von zuvor 6,1 t/ha auf nunmehr lediglich 5,5 t/ha (Vorjahr. 6,2 t/ha).
Der Verbrauch zur menschlichen Ernährung blieb unverändert bei 47,95 Mio. t (Vorjahr: 47,95 Mio. t). Dagegen erfolgte beim Futterverbrauch eine Kürzung um 4,4 Mio. t auf 53,5 Mio. t (Vorjahr: 55,5 Mio. t). Die Exporte in Drittländer wurden um gut 4 Mio. t zurückgestuft auf 25,0 Mio. t (Vorjahr: 32,7 Mio. t).
Stratégie Grains hatte Mitte August seine Schätzung um 7,6 Mio. t auf 137,9 Mio. t zurückgestuft (Vorjahr: 151,2 Mio. t) und veranschlagte die Exporte mit 24,7 Mio. t (Vorjahr: 31,8 Mio. t) um 4,3 Mio. t niedriger als im Juli.
Russland hat den Ausfuhrzoll für Weizen für die nächsten zwei Jahre gestrichen. Die russische Analystenfirma SovEcon taxierte die heimische Weizenproduktion 2016 auf 73,0 Mio. to (Vorjahr: 61,8 Mio. to).

Kleinere Maisernte in der EU

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Nach einer zunächst stabilen Preisentwicklung an der Euronext musste der Mais-Future Ende August wenige Tage Druck verzeichnen. Im Anschluss erfolgte eine Stabilisierung auf dem neuen Niveau. Im Monatsvergleich bedeutet dies ein Minus von knapp fünf Euro auf 160,75 Euro/t.
Die anhaltend trockene Hitze der letzten zwei Monate hat der europäischen Ernte gravierend geschadet. Das Ergebnis wird fast so schlecht sein wie das der Ernte 2015, die ebenfalls unter starker Trockenheit litt. Consultants der Firma Stratégie Grains werden demzufolge in ihrem Monatsbericht am 15. September die EU- Maisernteschätzung gemäß einer Vorabmeldung weiter nach unten korrigieren. Im Vormonat erfolgte bereits eine Abwärtskorrektur um 1,1 Mio. t auf 60,6 Mio. t (Vorjahr: 57,4 Mio. t). Die besseren Ergebnisse aus Ungarn, Italien, Österreich und der Slowakei können den Produktionsrückgang nur leicht abfedern.
Die EU-Kommission kürzte die EU-Maisernte um 2,7 Mio. t auf 62,5 Mio. t (Vorjahr: 58,0 Mio. t). Dabei erfolgte bei der Anbaufläche eine Abwärtskorrektur von zuvor 8,91 Mio. ha auf 8,80 Mio. ha (Vorjahr: 9,25 Mio. ha) sowie beim durchschnittlichen Hektarertrag von zuvor 7,3 t/ha auf 7,1 t/ha (Vorjahr: 6,3 t/ha). Die Importe wurden demzufolge um 1,7 Mio. t auf 13,0 Mio. t angehoben (Vorjahr: 13,1 Mio. t).
Beim Verbrauch zur Tierfütterung erfolgte eine Anhebung um 3,7 Mio. t auf 61,7 Mio. t (Vorjahr: 59,0 Mio. t), wodurch letztendlich der Endbestand um 5,3 Mio. t auf nunmehr knapp 11,0 Mio. t (Vorjahr: 16,3 Mio. t) reduziert wurde.

Quelle: KS Agrar Mannheim
www.ks-agrar.de

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