In der vergangenen Woche hatten die US-Weizenmärkte zu kämpfen. Besonders der Mai-Kontrakt in Minneapolis verzeichnete sieben Tage in Folge Verluste und durchbrach – ebenso wie der Mai-Chicago-Kontrakt – die wichtige Hundert-Tage-Linie nach unten. Lediglich der Mai- Kontrakt in Kansas City konnte sich noch über dem Schnitt der vergangenen 50 Tage behaupten. Wenig Aussicht auf Besserung verspricht der aktuelle USDA-Ausblick. Eine Ausweitung der Weizenflächen im Vergleich zum Vorjahr sowie ein Anstieg der Endbestände werden erwartet. Entlastung Fehlanzeige.
Belastend wirkte darüber hinaus der verstärkte Verkaufsdruck seitens der Fondsmanager nach der jüngsten Zollankündigung des US-Präsidenten Donald Trump, welche starke Kursreaktionen nach sich zog. International richten sich die Blicke weiterhin auf die Schwarzmeerregion. In der Ukraine rechnen Analysten aufgrund der anhaltenden Trockenheit mit einem Rückgang der Weizenernte von 22,9 Mio. Tonnen im Vorjahr auf voraussichtlich 20 Mio. Tonnen. Auch dort bleibt die Wetterprognose kühl und trocken, was das Risiko für Winterschäden erhöht. In den USA verschärft sich die Lage ebenfalls: Im Süden herrscht anhaltende Dürre, und steigende Temperaturen könnten die Bestände zusätzlich belasten.
Überverkaufte Märkte
Die Weizenmärkte gelten derzeit dementsprechend als überverkauft, weshalb eine technische Gegenbewegung durch Leerverkäufe nicht ausgeschlossen scheint. Dennoch endete die vergangene Handelswoche erneut schwach. Der Mai-Kontrakt in Kansas City schloss am Freitag bei 5,73 US-Dollar je Scheffel, was einem Rückgang um 12,25 Cent entspricht. Umgerechnet ergibt sich daraus ein Preis von etwa 210,62 US-Dollar je Tonne (195,02 Euro).
Mais rückläufig
Ähnliches wird auch bei Mais beobachtet. Die Maiskurse für Juni an der Euronext bewegten sich im ersten Drittel des Februars in einem engen Korridor zwischen 221 und 224 Euro je Tonne, fielen jedoch deutlich und schlossen Ende des Monats bei 217,25 Euro. Die Situation spiegelt jedoch kaum die aktuelle Entwicklung am Kassamarkt wider, wo die Preise nach wie vor stabil sind und rege Nachfrage herrscht. Auch in den USA geriet der Maismarkt zum Monatsende deutlich unter Verkaufsdruck. Der Mai- Kontrakt fiel binnen einer Woche um mehr als 35 Cent, das niedrigste Niveau seit Jahresbeginn. Die angekündigten USZölle auf Importe aus Mexiko und Kanada sorgen zusätzlich für Unsicherheit. Mexiko gilt als größter Abnehmer von US-Mais, Gegenzölle oder Abnahmestopps scheinen wahrscheinlich. Vorerst beschreiben die Analysten die Nachfrage als „robust“.
Hohe Preise bei Raps
An der Pariser Euronext kämpft Raps aus alter Ernte dieser Tage weiterhin mit einem Preis von 535 Euro je Tonne, konnte in den vergangenen Tagen aber knapp 15 Euro zulegen. Die neue Ernte liegt fast einheitlich bei allen Terminen um die 500 Euro, ein sehr hohes Preisniveau, welches zuletzt im Juni 2023 erreicht wurde. Die Einführung der Zölle der USA gegenüber Kanada und Mexiko wurde von Präsident Trump auf den 2. April verschoben. Dies nimmt den Rapsmärkten vorerst etwas Druck. Indes ist das EUAngebot groß, die Verkäufe nehmen zu. Im März stellt sich saisontypisch ein Abwärtstrend ein.
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- 00w Weizen Preis Agrarfoto: agrarfoto.com