Terminmarkt international: Bodenbildung bei Raps, Weizen und Mais

Die Börsekurse der wichtigen Leitkontrakte haben sich von Feburar auf März auf reduziertem Niveau stabilisiert.

 ©KS Agrar Mannheim
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Der Raps an der Euronext setzte in der zweiten Februarhälfte seine Abwärtsbewegung zunächst weiter fort. Neben der Sojabohne lieferten auch die Rohöl- und Devisenmärkte Impulse für die Marktentwicklung. Mit dem Monatswechsel war dann eine Bodenbildung zu verzeichnen und die Notierungen konnten eine Erholung verbuchen. In der Summe verbleibt damit für den Fronttermin Mai ein Minus von lediglich 1,25 Euro auf 365,75 Euro/t. Der Folgetermin August (Ernte 2016) konnte sogar bereits zwei Euro gewinnen auf 350,00 Euro/t.

Ukraine – vorraussichtlich mehr Sonnenblumen

Das ukrainische Landwirtschaftsministerium erwartet eine Ausdehnung der Aussaatflächen mit Sommerungen gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Mio. ha. Hauptgrund sind hierbei die aufgrund der zu trockenen Bedingungen im Herbst nicht bestellten Flächen in einer Größenordnung von 1,15 Mio. ha. Hinzu kommen weitere 600.000 ha, welche nicht aufgelaufen sind und daher neu bestellt werden müssen. Agritel erwartet, dass Sonnenblumensaat der “big winner” dieser zusätzlichen verfügbaren Flächen sein wird.
In ihrer ersten Bilanz zur Kampagne 2016/17 veranschlagt die EU-Kommission die Rapsernte in der EU 28 auf 21,3 Mio. t (Vorjahr: 21,4 Mio. t). Dieser Prognose liegt eine Anbaufläche von 6,73 Mio. ha (Vorjahr: 6,37 Mio. ha) und ein durchschnittlicher Hektarertrag von 3,2 t/ha (Vorjahr: 3,4 t/ha) zugrunde. Den Importbedarf stufen die Experten aus Brüssel auf 3,2 Mio. t (Vorjahr: 3,6 Mio. t) ein und den Binnenverbrauch auf 23,9 Mio. t (Vorjahr: 25,3 Mio. t). Der Bestand am 30.06.17 wird auf 1,57 Mio. t taxiert (Vorjahr: 1,4 Mio. t).
Das französische Analystenhaus Tallage erhöhte in seinem aktuellen Ölsaatenreport in der Vorwoche die Rapsernte 2016/17 der EU-28 gegenüber dem Vormonat um 0,1 Mio. t auf 21,5 Mio. t (Vorjahr: 21,94 Mio. t). Dieser Prognose liegt eine Anbaufläche von 6,38 Mio. ha (Vorjahr: 7,63 Mio. ha) und ein durchschnittlicher Hektarertrag von 3,37 t/ha (Vorjahr: 3,40 t/ha) zugrunde.

Weizen zur neuen Ernte nun auf etwa 164 Euro/t

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Auch für den Mahlweizen in Paris ging es zunächst weiter abwärts, bis Ende Februar eine deutliche Bodenbildung zu verzeichnen war. Seither bewegen sich die Notierungen nur marginal und verbleiben nahe dem Niveau von 155 Euro/t.
Der neue Fronttermin Mai notiert mit 154,75 Euro/t um gut 6 Euro unter dem Vergleichswert unseres letzten Berichts. Der neuerntige September-Kontrakt verliert 4,25 Euro auf 163,75 Euro/t.
Der IGC (International Grains Council) korrigierte in seinem Monatsbericht Februar die globale Weizenproduktion in 2015/16 um 1,0 Mio. t auf nunmehr 732,0 Mio. t nach oben und veranschlagte die weltweite Erzeugung im Wirtschaftsjahr 2016/17 auf 711,0 Mio. t.
Die EU-Kommission veranschlagt die Weichweizenernte 2016/17 der EU-28 in ihrer ersten Einschätzung auf 142,4 Mio. t (Vorjahr: 150,8 Mio. t) und platziert sich damit knapp unter der Prognose von Stratégie Grains (142,6 Mio. t). Es wurde eine Anbaufläche von 24,3 Mio. ha (Vorjahr: 24,4 Mio. ha) sowie ein Durchschnittsertrag von 5,9 t/ha (Vorjahr: 6,2 t/ha) zugrunde gelegt.
Der Binnenverbrauch wird auf 118,5 Mio. t taxiert (Vorjahr: 118,7 Mio. t), darunter der Verbrauch zur Tierfütterung auf 53,9 Mio. t (Vorjahr: 54,5 Mio. t). Die Exporte in Drittländer in der Kampagne 2016/17 veranschlagt die Kommission auf 27,0 Mio. t, ein Minus von 2,1 Mio. t zur laufenden und von 6,3 Mio. t zur Kampagne 2014/15.

Mais – zuerst noch etwas runter, jetzt seitwärts

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Im Kielwasser des Weizenmarktes setzte auch der Mais an der Euronext seine Abwärtsbewegung zunächst weiter fort und ging im Anschluss in eine Seitwärtstendenz über. Der Fronttermin Juni verliert im Monatsabstand knapp fünf Euro auf 153,50 Euro/t. Die neue Ernte (Termin November) gibt 5,50 Euro ab auf 160,25 Euro/t.
Die Vereinigung der französischen Maisproduzenten AGPM erwartet eine um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr kleinere französische Maisanbaufläche und begründet dies mit unattraktiven Marktpreisen und der geringen Hoffnung auf eine Erholung der Preise. Im Vorjahr war die Anbaufläche in Frankreich, dem wichtigsten Maisproduzenten der EU, bereits um 5,6 % auf 1,58 Mio. ha gesunken.
Die erste Ernteprognose für 2016 von AGPM wird damit auch niedriger als der fünfjährige Durchschnitt ausfallen. Die Körnermaisaussaat startet in Frankreich witterungsbedingt Ende März, Anfang April.
Die Maisernte 2016/17 der EU-28 veranschlagt die EU-Kommission auf 67,0 Mio. t (Vorjahr: 57,8 Mio. t), basierend auf einer Anbaufläche von 9,04 Mio. ha (Vorjahr: 9,58 Mio. ha) und einem durchschnittlichen Hektarertrag von 7,4 t/ha (Vorjahr: 6,0 t/ha).
Der Importbedarf bleibt mit 10,5 Mio. t um knapp 0,5 Mio. t unter dem Vergleichswert der laufenden Kampagne (11,0 Mio. t), während die Einstufung des Binnenverbrauchs mit 76,2 Mio. t um 1,6 Mio. t höher ausfällt. Der Endbestand liegt mit 14,2 Mio. t um 0,7 Mio. t unter dem Endbestand 2015/16.

Quelle: KS Agrar Mannheim
www.ks-agrar.de

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