Terminmarkt International – Raps und Weizen legten zu, bei Mais verpufften die Gewinne

Die Terminkurse von Raps, Weizen und Mais an der Euronext in Paris im Mai 2018

Quelle: ks-agrar.de
Bei Rapssaat an der Euronext brachte der Mai für den Fronttermin August in Summe ein Plus von genau zehn Euro auf 358,50 Euro/t.

Rapssaat kräfiges Plus im Mai

Die Rapsnotierungen an der Euronext verzeichneten im Mai eine kräftige Aufwärtsbewegung. Zum Monatsende konnte diese dann keine Fortsetzung finden. Gewinnmitnahmen waren die Folge. In der Summe ergibt sich für den Fronttermin August ein Plus von genau 10 € auf 358,50 €/to.

In ihren Ende vergangener Woche aktualisierten Bilanzen reduzierte die EU-Kommission die Rapsernte in der EU-28 um 0,9 Mio to auf 21,7 Mio to (Vorjahr:22,0 Mio to) und reduzierte im gleichen Schritt den Binnenverbrauch um ebenfalls 0,9 Mio to auf 25,1 Mio to (Vorjahr: 25,9 Mio to). Damit bleibt der Endbestand stabil bei 1,1 Mio to (Vorjahr: 1,1 Mio to).
MARS hatte im Monatsbericht Mai vor knapp zwei Wochen von einer negativen Entwicklung der Rapsbestände in weiten Teilen Zentral-Europas während der Blüteperiode berichtet. Der Ertrag wurde daraufhin EU-weit von 3,33 to/ha im Vormonat auf 3,19 to/ha zurückgestuft (Vorjahr: 3,25 to/ha).
Statistics Canada taxierte die Canola-Bestände per 31. März auf 9,08 Mio to, ein Plus von 14,4 % gegenüber dem Vorjahr (7,93 Mio to). Teilnehmer einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters hatten zuvor Bestände in einer Größenordnung von 9,4 Mio to erwartet.

Quelle: ks-agrar.de
Für den Mahlweizen verblieb im Mai in der Summe für den Fronttermin September ein Plus von sechs Euro auf 181,50 Euro/t.

Mahlweizen sechs Euro im Plus

Die Anfang Mai für den Mahlweizenkontrakt vermeldete Aufwärtsbewegung ab Ende April stoppte temporär bis Mitte Mai, um dann wieder kräftig Schwung aufzubauen. Neben Abwärtskorrekturen bei den Ernteprognosen war hier auch der schwache Euro ausschlaggebend. Politische Impulse drückten diesen auf 1,15 €/US-Dollar, ein Niveau welches letztmals im Juli 2017 notiert wurde. Nachdem der Weizen Ende Mai die 185 Euro-Marke überwinden konnte, drückten Gewinnmitnahmen die Notierungen in die Gegenbewegung. Damit verbleibt in der Summe für den Fronttermin September ein Plus von sechs Euro auf 181,50 €/to sowie für den umsatzstärksten Kontrakt Dezember von neun Euro auf 185,00 €/to.

Die EU-Kommission erhöhte in ihrer Weizenbilanz der laufenden Kampagne 2017/18 rückwirkend die Ernte leicht um 0,1 Mio to auf 141,8 Mio to sowie die Importe um 0,4 Mio to auf 3,9 Mio to. Der erhöhten Verfügbarkeit steht eine Reduktion der Exporte um 2 Mio to auf 21,0 Mio to gegenüber.
Dementsprechend erhöht sich der Anfangsbestand der Bilanz 2018/19 um 2,4 Mio to auf 18,0 Mio to (Vorjahr: 10,1 Mio to). Die kommende Ernte wurde dagegen um 1,2 Mio to herabgestuft auf 140,3 Mio to. Die Importe erfuhren eine Aufwärtskorrektur um 0,3 Mio to auf 3,4 Mio to. Verbrauchs- und Exporterwartungen blieben stabil, sodass sich damit der Endbestand 2018/19 um 1,4 Mio to auf 16,0 Mio to erhöht.
MARS berichtet, dass der April in Tschechien, Österreich und der Slowakei der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen war. Die zu trockenen Bedingungen schlagen sich hier in Abwärtskorrekturen bei den Erträgen nieder. Auch für den Mai sollten weitere Kürzungen zu erwarten sein.
Stratégie Grains hatte Mitte Mai ebenfalls von Trockenstress berichtet und dabei explizit Bulgarien und Tschechien aufgeführt. Die Weichweizenernte in der EU-28 wurde um 0,2 Mio to auf 140,8 Mio to zurückgestuft (Vorjahr: 141,9 Mio to). Die Exporte in 18/19 kürzte Stratégie Grains um 0,5 Mio to auf 23,6 Mio to.

Quelle: ks-agrar.de
Bei Mais fiel der alterntige Fronttermin Juni im Monatsverlauf um gut zwei Euro auf 164,75 Euro/t. Der erste neuerntige Termin November konnte dagegen 1,25 Euro zulegen auf 172,00 Euro/t.

Mais – Zugewinne gingen wieder verloren

Die Maisnotierungen an der Euronext konnten über den Mai hinweg von der freundlichen Stimmung im Weizenmarkt partizipieren. Zum Monatsende hin mussten diese jedoch kräftig Federn lassen, womit die Zugewinne sich förmlich in Rauch aufgelöst haben. Der alterntige Fronttermin Juni (Restlaufzeit bis zum morgigen Dienstag) notiert mit 164,75 €/to um gut 2 € unter dem Vergleichswert unseres letzten Berichts. Der erste neuerntige Termin November kann dagegen 1,25 Euro zulegen auf 172,00 €/to.

Auch beim Mais geht der Blick bei den Bilanzen der EU-Kommission vornehmlich auf die laufende Kampagne 2017/18. Hier erfolgte eine Aufwärtskorrektur bei der Produktion um 0,2 Mio to auf 65,4 Mio to. Die Importe wurden um 1,4 Mio to auf 16,4 Mio to angehoben und auf der Gegenseite die Exporte um 0,3 Mio to auf 1,3 Mio to.
Damit erhöht sich der Anfangsbestand 2018/19 um 1,2 Mio to auf 22,9 Mio to (Vorjahr: 17,4 Mio to). Die diesjährige Produktion wurde marginal von zuvor 64,0 Mio to auf 63,9 Mio to zurückgestuft. Während die Verbrauchszahlen unverändert zum Vormonat blieben, erfolgte eine kleine Anhebung der Exporte um 0,1 Mio to auf 2,7 Mio to- Damit ergibt sich für den Endbestand 18/19 eine Anhebung um 1,1 Mio to auf 21,7 Mio to.
Die Prognoseeinheit der EU-Kommission berichtet im MARS-Bulletin zwar von Verzögerungen bei der Maisaussaat, jedoch habe das warme Wetter zu einer zügigen Entwicklung der Bestände geführt, sodass keine signifikanten Auswirkungen zu befürchten sind.
Stratégie Grains hatte Mitte des Monats seine Ernteprognose für die EU-Maisproduktion um 0,2 Mio to auf 60,9 Mio to angehoben (Vorjahr: 59,4 Mio to).

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QuelleKS Agrar Mannheim
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