Terminmarkt International – Raps verlor, Trendwende bei Weizen

Die Terminkurse von Raps, Weizen und Mais an der Euronext in Paris im April 2018

Quelle: ks-agrar.de
Der Mai-Termin bei Raps verlor im April gut 20 Euro auf einen Schlusskurs von 331,75 Euro/t. Der neue Fronttermin August tendiert rückwärts-seitwärts mit 2,50 Euro minus auf 348,50 Euro/t.

Rapssaat versucht sich in „rückwärts-seitwärts”

Beim Raps an der Euronext verabschiedete sich Ende April mit dem Mai-Termin der letzte alterntige Kontrakt vom Börsentableau. In den letzten knapp drei Wochen der Laufzeit verlor dieser gut 20 € auf einen letzten Schlusskurs von 331,75 €/to. Der neue Fronttermin August verzeichnet seit Jänner im Prinzip eine Seitwärtsbewegung mit leicht rückläufigem Niveau. Innerhalb der letzten vier Wochen steht dabei ein Minus von 2,50 € auf 348,50 €/to unterm Strich.

Das kanadische Statistikamt veranschlagte Ende April die kanadische Canolaanbaufläche auf lediglich 21,4 Mio ac (8,65 Mio ha) und blieb damit deutlich unter der vorab vom Markt prognostizierten Anbaufläche von 23,7 Mio ac (9,56 Mio ha). Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Reduktion um 7,0 %.
Die jetzige Prognose basiert auf einer Umfrage unter Landwirten im Zeitraum 2.-29. März. Marktanalysten erwarten aufgrund der weiterhin relativ hohen Marktpreise, dass die Anbaufläche in der nächsten Schätzung (29. Juni) nach oben korrigiert werden könnte.
Die EU-Kommission erhöhte die EU-Rapsernte 2018 gegenüber dem Vormonat um 0,3 Mio to auf 22,6 Mio to (Vorjahr: 21,8 Mio to) sowie die Importe um 0,1 Mio to auf 3,7 Mio to (Vorjahr: 4,2 Mio to). Im Gegenzug erfolgte eine Aufwärtskorrektur beim Binnenverbrauch um 0,5 Mio to auf nunmehr 26,0 Mio to (Vorjahr: 25,8 Mio to).
Gemäß Angaben der chinesischen Zollbehörden beliefen sich die Rapssaatimporte Chinas im März auf 250.000 to. Diese addieren sich damit in den ersten drei Monaten des Kalenderjahres auf 985.000 to, ein Minus von 21,2 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.

Quelle: ks-agrar.de
Bei Mahlweizen an der Euronext im April gewann der neue Leittermin September 5,25 Euro auf 175,50 Euro/t. Der Mai-Kontrakt, welcher noch einige Tage das Tableau anführt (Stand 7. Mai 2018), notiert aktuell bei 169,50 Euro/t.

Trendwende bei Mahlweizen

Die Weizennotierungen an der Euronext verzeichneten im April zunächst eine rückläufige Wertentwicklung. Erst Ende des Monats erfolgte auf einem Niveau von knapp über 165 €/to eine Trendwende. Seither konnten kräftige Zugewinne verbucht werden. Festere Notierungen von der CBoT, aufgrund schlechter Bewertungen der Winterweizenbestände in Kombination mit Verzögerungen bei der Aussaat der Sommerungen, gaben positive Impulse. In der Summe gewann der neue Leittermin September beim Weizen an der Euronext damit 5,25 € auf 175,50 €/to. Der Mai-Kontrakt, welcher noch bis zum Freitag das Tableau anführt, notiert aktuell bei 169,50 €/to.

Die EU-Kommission erhöhte rückwirkend die Weizenernte 2017 der EU-28 um 0,1 Mio to auf 141,7 Mio to sowie die Importe in 2017/18 um 0,2 Mio to auf 3,5 Mio. Dadurch erhöht sich der Anfangsbestand der Bilanz 2018/19 um 0,3 Mio to auf 15,6 Mio to (Vorjahr: 10,1 Mio to).
Die diesjährige Ernte erhöhte die Kommission um 0,5 Mio to auf 141,5 Mio to aufgrund einer Ausweitung der Anbaufläche von zuvor 23,0 Mio ha auf 23,34 Mio ha.
Die Exporte in 2018/19 erhöhte die Kommission um 1,7 Mio to auf 27,0 Mio to (Vorjahr: 23,0 Mio to). Das wäre das größten Exportvolumen seit 2015/16. Dadurch ermäßigt sich der Endbestand am 30.06.18 um 0,9 Mio to auf nunmehr 14,6 Mio to, womit die Bilanz 2018/19 in Summe um 1,0 Mio to defizitär wäre.
Das französische Getreideamt FranceAgriMer bewertete zum Stichtag 29. April 78 % der heimischen Weichweizenbestände mit „gut bis sehr gut“, verglichen mit 75 % zum gleichen Vorjahreszeitpunkt.
Stratégie Grains reduzierte Mitte April die EU-Weichweizenexporte in 2017/18 um weitere 0,9 Mio to auf nunmehr lediglich noch 20,3 Mio to. Dies entspricht dem niedrigsten Exportvolumen seit 2011/12. Die Ausfuhren in 2018/19 wurden ebenfalls reduziert, und zwar um 0,5 Mio to auf 24,1 Mio to. Dies wurde mit dem Mangel an Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Herkünfte gegenüber den Schwarzmeerländern begründet.

Quelle: ks-agrar.de
Bei Mais an der Euronext verzeichnete der Fronttermin Juni im April ein Minus von 0,50 Euro auf 167,00 Euro/t. Der erste neuerntige Termin November verzeichnet im gleichen Zeitraum ein Plus von 1,75 Euro auf 170,75 Euro/t.

Mais orientiert sich am Weizen

Im Windschatten des benachbarten Weizenmarktes zeigte auch der Mais an der Euronext zunächst eine rückläufige Tendenz, welche in den beiden letzten Wochen wieder drehte. In der Summe bedeutet dies beim Fronttermin Juni ein Minus von 0,50 € auf 167,00 €/to. Der erste neuerntige Termin November verzeichnet im gleichen Zeitraum ein Plus von 1,75 € auf 170,75 €/to.

In den Bilanzen für Mais erfolgten seitens der EU-Kommission nur geringe Anpassungen. Die Bilanz 2017/18 blieb unverändert. In der neuen Kampagne erfolgte eine Anhebung der Ernte um 0,1 Mio to auf 64,0 Mio to (Vorjahr: 65,2 Mio to). Die Importe werden unverändert auf 13,3 Mio to (Vorjahr: 15,0 Mio to) taxiert.
Der Binnenverbrauch in 2018/19 blieb ebenso ohne Änderung bei 75,8 Mio to (Vorjahr: 74,9 Mio to), darunter 57,6 Mio to Tierfutter (Vorjahr: 56,8 Mio to). Die Exporte sollen ein Volumen von 2,6 Mio to erreichen, was mehr als dem 2 ½-fachen der laufenden Kampagne entspricht. Aufgrund der höheren Produktion erhöht sich der Endbestand um 0,1 Mio to auf 20,6 Mio to (Vorjahr: 21,7 Mio to).
Die Maisaussaat startete in Europa mit Verspätung aufgrund der zunächst kalten Temperaturen. Zum Stichtag 29. April war laut FranceAgriMer in Frankreich die Maisaussaat auf 57 % der geplanten Flächen abgeschlossen, nach 33 % in der Vorwoche und verglichen mit 84 % zum Vorjahreszeitpunkt.
Stratégie Grains berichtet von einer Schwemme an Importmais aus Brasilien (Rekordeinfuhren), den USA und aus Südafrika. Dadurch erfolgte eine Anhebung der Maisimporte in 2017/18 um weitere 1,5 Mio to auf das neue Rekordniveau von 16,8 Mio to. Auch für die kommende Kampagne erfuhren die Einfuhren eine Anhebung, und zwar um 0,4 Mio to auf 16,5 Mio to. In Kombination mit einer leicht höheren Ernteprognose und auf der Gegenseite mit einem höheren Binnenverbrauch erwartet Stratégie Grains einen leichten Bestandsaufbau.

- Bildquellen -

- Werbung -
QuelleKS Agrar Mannheim
Vorheriger ArtikelGetreidemarkt KW 19/2018: Internationale Börsen zogen an
Nächster ArtikelFIH: Stabile Marktverhältnisse