Im Norden Kenias lebt das Hirtenvolk der Samburu. Ihre Existenzgrundlage ist das Vieh: Rinder, Ziegen und Schafe sowie zum Teil Kamele. Doch durch den Klimawandel bleibt der Regen aus, das Land vertrocknet. Das führt zum Hungertod des Viehs und zwingt die Samburu, ihre traditionelle Lebensweise zu verändern. Die Yarumal Missionare unterstützen sie im Kampf gegen die Klimakrise mit einem umfassenden Programm. Mit ökologischer Landwirtschaft soll das herkömmliche Lebensmodell bereichert werden.

Ökolandwirtschaft in Kenia

Samburu-Männer haben meist mehrere Frauen, die in eigenen Hütten ihre Kinder großziehen und für ihren Haushalt verantwortlich sind. Frauen nehmen in der Gemeinschaft also eine tragende Rolle ein. Gerade deshalb kommt ihnen im Programm der Yarumal Missionare eine Schlüsselrolle zu. Auf der „3000 Friends Farm“, einem ökologischen Lehrbetrieb in Nairobi, erlernen die Samburu-Frauen die Grundlagen des Biolandbaus. Dazu gehören die Aufbereitung und Verbesserung des Bodens, das Einpflanzen von Samen, die Anzucht von Setzlingen, Methoden zur Bewässerung und der Stellenwert der Fruchtfolge. Geachtet wird dabei auf ökologischen Anbau, um die Produktivität von Kleinbauern zu erhöhen und Umweltbelastungen zu reduzieren. Das System basiert auf der Idee eines Kreislaufes, wie ihn auch die Natur vorgibt: Alles wird auf lokaler Ebene produziert und Abfallprodukte wie etwa Gülle sind fixer Bestandteil des Zyklus. Bei der Schädlingsbekämpfung verzichtet man auf Chemikalien und setzt stattdessen auf natürliche Mittel.

Platz für Innovation

Für die Samburu-Frauen hat sich der „Pole-Garden“ bewährt. In etwa 50 Zentimetern Tiefe wird Nylon ausgelegt, um das sofortige Versickern von Wasser im kargen, steinigen Boden zu verhindern. Darauf werden abwechselnd Schotter, Kompost und Dünger geschichtet, um den Pflanzen eine nährstoffreiche Grundlage zu bieten. Ein darüber gespanntes Netz schützt die Pflanzen vor zu heftiger Sonneneinstrahlung. Auch wenn diese Form der Landwirtschaft eine überschaubare Menge an Wasser benötigt, so bleibt der Zugang zu sauberem Trinkwasser eines der drängendsten Probleme.

Stärkung der Frauen

Grundlegend ist für die Samburu-Frauen die Stärkung des Selbstvertrauens. Nur durch die Ermächtigung von Frauen kann auch eine nachhaltige soziale Veränderung in der patriarchal strukturierten Gemeinschaft stattfinden, in der weibliche Stimmen bislang keinen Platz finden. So können sich kleine, von Frauen betriebene Geschäfte entwickeln, die neue Perspektiven in der Region schaffen.

- Bildquellen -

  • Hilfsprojekt: Yarumals
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AUTORJudith Sappl
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