Stellungnahme an die EU: Wölfe sollen bejagt werden

Kürzlich endete die Einreichfrist für die Stellungnahmen an die EU zum Raubtier Wolf. Neben dem Tiroler Bauernbund, dem Land Tirol und der LK Tirol nutzten auch zahlreiche Betroffene die Chance, um die Situation vor Ort zu schildern.

„Das sture, uneinsichtige Festhalten am Schutz der nicht mehr vom Aussterben bedrohten Tierart Wolf einerseits und andererseits die bewusste Duldung der Vernichtung des seit Jahrhunderten geübten Kulturgutes der alpinen Weidehaltung ist nicht rechtfertig- und hinnehmbar“, so Bauernbunddirektor Peter Raggl in der Stellungnahme des Tiroler Bauernbundes.

LH Anton Mattle und LH-Stv. Josef Geisler wandten sich miteinander in einer Stellungnahme an Präsidentin Ursula von der Leyen: „Wölfe sollen bejagt werden wie jedes andere Wildtier auch. Der günstige Erhaltungszustand ist längst erreicht. Innerhalb eines einzigen Jahres ist allein die Zahl der Wolfsrudel in den Mitgliedsländern der ARGE ALP um fast 70 Prozent von 38 Rudel im Jahr 2021 auf 65 Rudel im Jahr 2022 gestiegen“, fassen Mattle und Geisler in ihrem offiziellen Schreiben die Lage zusammen. „Wir müssen nicht den Wolf schützen, sondern eine unkontrollierte Vermehrung verhindern. Der von der EU vorgegebene Rechtsrahmen ermöglicht das in keiner Weise. Eine Senkung des Schutzstatus und die Überführung des Wolfes in das reguläre Jagdregime ist deshalb dringend notwendig“, darin sind sich die Stimmen aus Tirol einig.

Dass mit jedem Wolfsangriff die Motivation zur Fortführung der Nutztierhaltung sinkt und die psychische Belastung bis ins Unerträgliche steigt, verdeutlichen auch die zahlreichen Erfahrungsberichte betroffener Bauern. Daran ändern auch Entschädigungszahlungen nichts. „Das Bild, das sich mir bot, hat sich fest eingebrannt, es hat wochenlang gedauert, bis ich nicht mehr ständig an das leidende Tier denken musste“, so ein Landwirt, der bei einem Wolfsangriff gleich mehrere Schafe verloren hat.

„Uns war es in unseren Forderungen auch wichtig zu schildern, dass die Rückkehr des Raubtieres Wolf weitreichende Folgen hat. Die Beweidung der alpinen Flächen ist ein wesentlicher Faktor in der Katastrophenvorsorge und der Artenvielfalt. Hinzu kommt, dass seit der Übergriffe durch das Raubtier Wolf die Auftriebszahlen stark rückläufig sind. Die Erhaltung und Stärkung der Almwirtschaft ist uns ein besonders zentrales Anliegen. Wird der Schutzstatus nicht rasch evaluiert und eine Bejagung des Wolfes möglich, werden unsere Bauern das Handtuch werfen und die Hoftüren für immer schließen“, gibt Raggl Einblick in die vielen Stellungnahmen.

„Nun bleibt zu hoffen, dass auf EU-Ebene rasch Bewegung ins Spiel kommt und die FFH-Richtlinie neu evaluiert wird. Die Zeit rennt. Auch wenn wir auf Landesebene durch den Verordnungsweg raschere Entnahmen ermöglichen, so braucht es eine größere, EU-weite Lösung. Sonst nimmt das Problem überhand.“

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