Rund 350 Stärkekartoffelbäuerinnen und -bauern waren der Einladung von Alfred Sturm, Obmann der Vereinigung Österreichischer Stärkekartoffelproduzenten (VÖSK), nach Waidhofen an der Thaya zur Generalversammlung mit Fachtag gefolgt.
Kartoffelstärke hat Zukunft
“Jahr für Jahr zeigen unsere heimischen Stärkekartoffelproduzenten, was alles möglich ist. Witterung und Marktlage sind wesentliche Faktoren für diese wichtige Branche der Landwirtschaft. Aber auch die aktuellen Trends sind für unsere Bäuerinnen und Bauern entscheidend, um künftig erfolgreich am Markt bestehen zu können und diese spielen uns derzeit in die Hände. Hier ist das Potenzial bei Weitem noch nicht ausgeschöpft”, erklärte Landwirtschaftskammer Niederösterreich-Vizepräsident Otto Auer und begrüßte die positiven Zukunftsaussichten. Diese werden vor allem durch die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen unterstützt, wie das Fachprogramm deutlich zeigte. “Ich sehe die Zukunft der Kartoffelstärke am internationalen Markt sehr positiv. Es ist DIE unsichtbare Zutat, die in jedem Einkaufskorb landet”, so Fachreferent Peter C. Petersen, Vizepräsident des Europäischen Stärkekartoffelverbandes CESPU und Stärkekartoffelbauer aus Dänemark. Petersen betonte: “Egal ob Ketchup, Süßigkeiten, Teige oder Soßen überall spielt Kartoffelstärke eine wichtige Rolle.”
Veganer Trend schafft Chancen
Aber auch der “Vegan-Trend” unterstütze die Absatzmöglichkeiten für Stärkekartoffelproduzenten. “Die Kartoffelstärke ist aktuell und trendy. Sie ist rein pflanzlich und frei von Allergenen, Gluten oder Laktose”, so Petersen weiter. Zusätzlich könne die Kartoffelstärke im Rahmen der derzeitigen Ernährungstrends mit ihrer Viskosität, dem neutralen Geschmack, der transparenten Farbe, ihrem hohen Proteingehalt und ihrer langen Haltbarkeit punkten. “Im Vergleich zu anderen Marktfruchtkulturen rechnet sich die Stärkekartoffelproduktion sehr gut. Natürlich ist dafür auch der Ertrag entscheidend. Dabei darf man auch nicht vergessen, dass unsere Bäuerinnen und Bauern im Vorfeld sehr viel Geld in die Hand nehmen müssen und auch der Arbeitseinsatz ein sehr großer ist”, gab Vizepräsident Otto Auer zu bedenken und hob den enormen Einsatz der Stärkekartoffelproduzenten hervor. Laufend neue Entwicklungen würden neue Absatzmöglichkeiten für Kartoffelstärke am Markt schaffen.
Optimistische Marktaussichten
Derzeit wird nach Einsatzmöglichkeiten gesucht, um auch die Fasern, die bei der Kartoffelstärkeproduktion anfallen, entsprechend nutzen zu können. “Ich teile den Optimismus für die Zukunft der Stärkekartoffeln und freue mich über die Ankündigung von Agrana-Generaldirektor Johann Marihart, dass das Unternehmen in Österreichs einzigem Stärkekartoffelwerk in Gmünd weiter investieren will. Dieses klare Bekenntnis zum Standort im Waldviertel ist für die Stärkekartoffelanbauer eine Motivation, die Produktion professionell weiterzuführen und auszubauen”, betonte Alfred Sturm, Obmann der Vereinigung Österreichischer Stärkekartoffelproduzenten (VÖSK). Obmann Alfred Sturm wies abschließend noch auf eine Neuerung im Verband der Stärkekartoffelproduzenten hin: “Das bisherige Delegiertensystem unserer Vereinigung wird künftig von einer alljährlichen Vollversammlung aller Mitglieder ersetzt.”