Der Verein mit Sitz in Mannsdorf an der Donau fordert einheitliche Standards für eine nachhaltige Produktion. Für den Erhalt des traditionellen Spargelanbaus in Österreich brauche es „Qualitätssicherung als oberstes Ziel“, erklärt Vereinsobmann Werner Magoschitz in einer Aussendung.
Auch wenn Importspargel für die Kunden auf den ersten Blick günstiger käme, gingen damit oft erhebliche Umwelt- und Arbeitnehmerrechtsverletzungen einher, beklagen die heimischen Spargelproduzenten. Insbesondere der Einsatz von zu viel Düngemitteln und in der EU längst verbotenen Pestiziden in Ländern wie China habe dort zu einer starken Verschmutzung landwirtschaftlicher Flächen geführt. „Im Gegensatz dazu setzt der Marchfeldspargel g.g.A. auf nachhaltige Anbaumethoden und minimiert so die Umweltbelastung“, betonen die Marchfelder Spargelbauern.
„Ohne ordentliche Rahmen-
bedingungen für unsere
Mitarbeiter können wir keine hochwertigen Produkte
garantieren.“
Werner Magoschitz, Obmann
In Österreich würden Spargelkulturen nach höchsten Standards kontrolliert, während die ausländische Konkurrenz oft „im rechtsfreien Raum“ agiere. „Unsere traditionelle Anbaumethode auf den Donausandböden des Wiener Umlandes ermöglicht es, unseren Spargel direkt vor Ort zu gewinnen, ohne aufwendigen Transport. Dies gewährleistet frische und klimaschonende Produkte, die den höchsten Qualitätsstandards entsprechen“, unterstreicht der Vereinsobmann.
Einheitliche Regelungen innerhalb der Europäischen Union
Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, fordern die Mitglieder des Vereines „einheitliche Regelungen innerhalb der EU“. Dazu gehöre auch die Unterstützung der im Spargelanbau besonders wichtigen Erntehelfer. „Ohne ordentliche Rahmenbedingungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir keine hochwertigen Produkte garantieren“, erklärt Magoschitz.
FAIRantwortung übernehmen
Die Qualitätsanforderungen für den Marchfeldspargel g.g.A. gehen über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus und werden durch Kontrollen und Produktanalysen abgesichert. Der Marchfeldspargel g.g.A. ist durch das Gütesiegel „FAIRantwortung“ gekennzeichnet. Es stelle eine transparente Rückverfolgbarkeit vom Verkaufsregal bis zurück auf den Acker sicher. „Diese Verpflichtung zur Qualitätssicherung erstreckt sich von der Aussaat bis zur Verpackung, um den Konsumenten höchste Standards zu bieten.“
„Durch den bewussten Griff nach regionalem Spargel unterstützen Konsumenten nicht nur die heimische Landwirtschaft.“
Josef Harbich, Spargelbauer
Spargelbauer und Vereinsmitglied Josef Harbich ist überzeugt: „Durch den bewussten Griff nach regionalen Produkten wie unserem Spargel unterstützen die Konsumenten nicht nur die heimische Landwirtschaft, sondern tragen auch aktiv zum Natur- und Umweltschutz bei.“
„Marchfeldspargel g.g.A. ist
ein Kulturgut, das wir für
zukünftige Generationen
nutzen und schützen wollen.“
Thomas Mazzucato, Spargelbauer
Aber egal, ob weiße, grüne oder purpurfarbene Stangen: Wer auch in Zukunft noch zarten Spargel aus Österreichs fruchtbaren Böden genießen möchte, müsse jetzt Farbe bekennen, so die heimischen Spargelproduzenten. Regionalität und Saisonalität sind bei dem edlen Stangengemüse die Schlagworte der Stunde. Wer beim Spargelkauf auf das Gütesiegel des Vereines Marchfeldspargel g.g.A. achtet, trägt deshalb nicht nur zum Erhalt einer österreichischen Traditionsbranche und zu fairen Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft bei, sondern hilft nebenbei auch mit, Österreichs Klimabilanz zu verbessern. „Unser Marchfeldspargel g.g.A. ist ein Kulturgut, das wir für zukünftige Generationen nutzen und schützen wollen“, betont Landwirt Thomas Mazzucato.
Marchfeldspargel g.g.A
Seit 1996 ist die Marke Marchfeldspargel von der EU mit dem Gütesiegel „geschützte geografische Angabe“ (g.g.A.) gekennzeichnet. Damit gehört dieses Gemüse zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln Europas. Aktuell zählt der Verein sechs landwirtschaftliche Betriebe zu seinen Mitgliedern. Sie bewirtschaften gemeinsam mit mehr als 500 Mitarbeitern die Felder im Marchfeld. 2023 betrug die Produktion auf 400 Hektar einer Anbauflächerund 1.200 Tonnen Marchfeldspargel g.g.A. Das entspricht gut der Hälfte (52 %) des gesamten österreichischen Spargels.
- Bildquellen -
- Spargel: Verein Marchfeldspargel g.g.A.
- Spargelernte: U. J. Alexander - Stock.adobe.com