Auf Mengenertrag oder Energiedichte achten? Diese Frage stellt sich jedes Jahr erneut bei der Auswahl der passenden Silomaissorte. Anhaltspunkte für die Entscheidung liefern die jährlich von den Landwirtschaftskammern in Nieder- und Oberösterreich durchgeführten Sortenversuche. Wir haben die Ergebnisse der einzelnen Sorten bei Trockenmasse- und Energieertrag pro Hektar der letzten drei Prüfjahre in zwei Sortenkreuzen zusammengefasst.
Relativerträge
Dabei ist auf der horizontalen Achse der Hektarertrag an Trockenmasse aufgetragen. Das heißt, Sorten die weiter rechts stehen haben in den Versuchen einen vergleichsweise höheren Mengenertrag erzielt.Auf der vertikalen Achse sind die Energieerträge der jeweiligen Sorte abzulesen – je höher eine Sorte steht, umso mehr Energie liefert sie pro Hektar.Die Leistunen der einzelnen Sorten sind in Relativprozenten dargestellt, das heißt, 100 Prozent entsprechen dem Gesamtmittel aller Versuche. In absoluten Zahlen beträgt das Versuchsmittel in NÖ 20,2 t/ha TM und 136 Gigajoule NEL/ha (Netto-Energie-Laktation). Versuchsorte waren Pyhra im Alpenvorland und Warth im südlichen NÖ. Das Ertragsniveau in Warth (22,2 t/ha TM und 148 GJ NEL/ha) lag deutlich über jenem in Pyhra (18,2 t/ha TM und 124 GJ NEL/ha).
Rund 20 t TM/ha
Das Versuchsmittel in Oberösterreich betrug 19,3 t/ha TM und 158 GJ ME/ha (verdauliche Energie). Versuchsorte in Oberösterreich sind Bad Wimsbach-Neydharting und St. Georgen/Grießkirchen. Hier blieb Bad Wimsbach mit 18,6 t/ha TM und 152 GJ ME/ha etwas hinter den Erträgen von St. Georgen (19,9 t/ha TM und 164 GJ ME/ha) zurück. Generell liegt das Ertragsniveau in den Exaktversuchen um etwa zehn bis 15 Prozent über jenen von Praxisversuchen.Die Energieerträge zwischen Nieder- und Oberösterreich sind nicht direkt vergleichbar, da in Niederösterreich die umsetzbare Energie (NEL) ausgewertet wird, während in Oberösterreich die höher liegende verdauliche Energie (ME) ermittelt wird.Der betrachtete Prüfzeitraum erstreckt sich über die letzten drei Jahren. Sorten, die 2013, 2014 und 2015 geprüft wurden, sind in roter Farbe dargestellt; Sorten mit Prüfergebnissen aus 2014 und 2015 in grüner Farbe und Sorten, die 2015 erstmals geprüft wurden, sind grau dargestellt. Je mehr Prüfjahre eine Sorte aufweist, umso verlässlicher sind deren Ergebnisse.
Reifezahl beachten
Weiters ist bei der Sortenwahl auch die für die jeweilige Region passende Reifezahl zu berücksichtigen. Diese ist in den Sortenkreuzen jeweils neben der Sorte angegeben. Sorten mit hoher Reifezahl sind eher in den höheren Ertragsregionen zu finden.
Energiedichte
Und wie steht es mit der Frage Mengenertrag oder Energiedichte? Insbesondere, wer eine hohe Grundfutteraufnahme in der Milchviehhaltung anstrebt, wird Sorten mit hoher Energiedichte bevorzugen. Diese finden sich tendenziell auch im unteren Ertragsbereich.
In den OÖ-Versuchen waren die fünf Sorten mit der höchsten Energiedichte:
• KWS 2323,
• Atletico,
• KWS Stabil,
• Ronaldino und
• Figaro.
In den NÖ-Versuchen sind folgende Sorten mit dem besten Ergebnis bei der Energiedichte zu nennen:
• LG 3258,
• Ronaldinio,
• ES Beatle,
• Grosso sowie
• NK Octet.
Hans Maad