Glückliche Gewinner: die Gemeinde Stadtschlaining.

Rund 600 Menschen aus ganz Europa – unter ihnen zahlreiche ranghohe Politikerinnen und Politiker sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Gesellschaft und Wirtschaft – wohnten der stimmungsvollen Preisverleihung im unterfränkischen Hofheim, Teil der gleichnamigen Gemeinde-Allianz Hofheimer Land, die den vorigen Wettbewerb für sich entscheiden konnte, bei. Drei Tage lang präsentierten sich dabei Gastgeber und Teilnehmer, es gab im Rahmen von Fachvorträgen und Exkursionen jede Menge Informationen und Know-how und es konnten regions- und grenzüberschreitende Kontakte aufgebaut werden. Das Motto des 17. Europäischen Dorferneuerungspreises „Brücken bauen“ trug der Tatsache Rechnung, dass der Umgang mit den großen Herausforderungen unserer Zeit, seien es Klimawandel, Ressourcenknappheit oder digitale Transformation, um nur einige Beispiele zu nennen, enormes Konfliktpotenzial besitzt und Gemeinschaften zu spalten droht. „Brücken zu bauen wird in dieser Zeit, in der die Gräben in der Gesellschaft wie auch in der Politik immer weiter auseinanderklaffen, stets wichtiger“, erklärte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in ihrer Funktion als Vorsitzende der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung mittels Videobotschaft im Rahmen des Festaktes. 

Stadtschlaining überzeugte

Die Gemeinde Stadtschlaining konnte dank eines konsequent umgesetzten, umfassenden Erneuerungsprozesses, der sich in einer Vielzahl großer und kleinerer Projekte von höchster Qualität manifestiert hat, den massiven Strukturwandel, der durch die Schließung des prägenden Bergbaus schlagend wurde, konstruktiv gestalten und dadurch neue Perspektiven schaffen. Alleinstellungsmerkmal und herausragende Charakteristik ist der Umgang mit dem Thema des friedlichen und wertschätzenden Miteinanders, das sich – inspiriert durch das als „Friedensburg“ international bekannte Seminar- und Studienzentrum – wie ein roter Faden durchzieht und die Schaffung von sozialen und soziokulturellen Einrichtungen genauso prägt wie die Auseinandersetzung mit Wohnraum sowie die zahlreichen Projekte in den Bereichen Wirtschaft, Landwirtschaft, Tourismus, Kunst und Kultur, Vergangenheitsbewältigung, Mobilität und Ressourcenschonung. Im Zentrum aller Projekte und Maßnahmen steht stets der Versuch, möglichst allen Einwohnern, unabhängig von ihrem Alter, ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft und ihren Ansichten, gerecht zu werden und ihnen eine gemeinsame Zukunft in einem lebenswerten Umfeld zu ermöglichen – eine Vision, die Stadtrat Werner Glösl sowie der Intendant des Festivals KLANGfrühling Stadtschlaining, Gerhard Krammer, im Rahmen der Preisverleihung beeindruckend untermauerten. Einig waren sich sowohl die Mitglieder der internationalen und interdisziplinären Wettbewerbsjury als auch ARGE-Geschäftsführerin Theres Friewald-Hofbauer darüber, dass die Qualität der Projekte und Entwicklungsprozesse in sämtlichen Teilnehmerorten so hoch war wie noch nie. „So manches Gemeinwesen, das sich heute über Silber oder Bronze freuen darf, wäre noch vor wenigen Jahren im Kreise der Sieganwärter zu finden gewesen. Wir haben es fast nur noch mit Superlativen zu tun“, freuten sich die Beteiligten über diesen insgesamt sehr positiven Trend in der ländlichen Entwicklung.

Über den Wettbewerb 

Der Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis wurde 1990 von der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung mit dem Ziel, den Erfahrungsaustausch zu fördern, Europas Zusammenwachsen zu begünstigen und die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der ländlichen Regionen der europäischen Öffentlichkeit bewusst zu machen, ins Leben gerufen. Er wird im Zwei-Jahres-Rhythmus veranstaltet und bittet besonders herausragende und beispielhafte Entwicklungs- und Erneuerungsprozesse im ländlichen Gemeinwesen „vor den Vorhang“.

- Bildquellen -

  • Gewinner Stadtschlaining: Adrian Price Photography
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AUTORRed. SN
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