Jährlich werden in Österreich circa zehn Millionen Euro für Feuerwerkskörper ausgegeben. Damit wird zu Silvester eine erhebliche Menge an Feinstaub und Schwermetallen in die Luft gejagt. Der verursachte Feinstaub der Silvesternacht entspricht etwa zehn Prozent der jährlichen Verkehrsemissionen in Österreich. Emissionen, die nicht nur die Luftqualität belasten, sondern auch direkte gesundheitliche Auswirkungen auf Menschen haben können.
„Der OÖ Bauernbund betont daher seit Jahren, dass die Feuerwerke in deutlichem Widerspruch zu den Forderungen nach mehr Umwelt-, Klima- und Tierschutz stehen“, so OÖ Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner.
Gefahr für Nutz- und Wildtiere
Auch für Tiere sind die unnatürlichen Knallgeräusche gefährlich. Mit Schalldruckpegeln von bis zu 170 Dezibel können Feuerwerkskörper bei Tieren Angstreaktionen und Panik auslösen, was zu Verhaltensstörungen und Verletzungen führen kann. „Nicht selten haben die Tiere extreme Angst. Vor allem, weil sie ein viel besseres Gehör haben als wir Menschen. Und diese Stresssituation kostet die Tiere enorm viel Energie“, erläutert Christopher Böck, Wildbiologe und Geschäftsführer des OÖ. Landesjagdverbandes.
Auch Menschen sind durch mögliche Gehörschäden betroffen. Außerdem gibt es zu Silvester jährlich etliche Personen, die sich teils schwere Verbrennungen oder andere Verletzungen zuziehen. Oftmals geschieht das durch unsachgemäße Handhabung oder illegal gekaufte Knallkörper.
Kurzes Vergnügen mit Schattenseiten
Jedes Jahr hinterlässt das Silvesterfeuerwerk Müll, der die Umwelt belastet. Feuerwerkskörper bestehen zu 60 bis 75 Prozent aus Hüllen und Verpackungen, die in der Natur verbleiben. Besonders betroffen sind die Wiesen und Felder der bäuerlichen Familienbetriebe, die nach der Silvesternacht mit den Rückständen der Feuerwerkskörper bedeckt sind.
Diese schwer zu entfernenden und teils scharfkantigen Teile aus Kunststoff oder anderen Materialien können ins Futter der Tiere gelangen und stellen eine erhebliche Gefahr dar. Sie können Verletzungen und Krankheiten verursachen und im schlimmsten Fall zum Tod von Nutztieren führen. „Lassen Sie uns im Sinne von Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz auf die Knallerei zu Silvester verzichten“, appelliert Wallner.
Was im Böller steckt
- Explosives Material: Etwa 50 bis 70 Prozent der Feuerwerksmasse besteht aus Schwarzpulver, einer Mischung aus Kaliumnitrat, Holzkohle und Schwefel.
- Metall- und Chemikalienzusätze: Verschiedene Metalle und Salze erzeugen Farben.
- Effektsätze: Spezielle Mischungen aus Metallsalzen und Oxidationsmitteln.
- Hülle: Meist umweltbelastenden Materialien wie Kunststoff, Ton und Papier.
- Bindemittel und Stabilisatoren
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