Kommentar von Sabine Kronberger,
Chefredakteurin „Welt der Frauen“
Ich habe meine Taufpatin, meine Großmutter und meine Schwiegermutter daran verloren: Der Krebs hat ihrem wertvollen Leben ein Ende gesetzt. Vielleicht spricht mich deshalb die neue Kampagne, bei der bäuerliche Betriebe rosa und blaue Silofolie kaufen können, so sehr an. Nicht nur, dass mit jedem gekauften Meter eine Spende in die Kasse der Krebshilfe fließt, nein, auch bunte Signale werden künftig auf den Wiesen für alle zu erkennen sein. Die rosa Folien, der Pink-Ribbon-Schleife angenähert, sollen besonders Frauen daran erinnern, regelmäßig zur Brustkrebsvorsorge zu gehen. Denn eine von acht Frauen ist davon betroffen. Die blauen Folien sollen auch Männern Anstoß sein, sich mindestens einmal im Jahr „anschauen“ zu lassen. Dass diese Aktion besonders im bäuerlichen Bereich gesetzt wird, begrüße ich auch aus folgendem Grund: Oft falsch verstandene bäuer-liche Robustheit, eine gewisse Sturheit und Leitsätze wie „Ich bin nie krank, als Bäuerin/Bauer bist du abgehärtet“ verleiten viele Landwirtinnen und Landwirte, nicht oder erst spät in ärztliche Behandlung zu gehen. Dabei ist es auf Bauernhöfen noch wichtiger, nicht nur für sich und seine persönliche Gesundheit, sondern auch für das Netz der hart arbeitenden Familie auf sich zu achten. Nur wer gesund ist, kann schaffen und mit Eltern, Großeltern, Kindern an einem Strang ziehen. Und noch etwas: Wieder einmal beweisen Bäuerinnen und Bauern sowie alle unterstützenden Kooperationspartner der Aktion, dass mit den bunten Ballen ein gesellschaftspolitisches Statement gesetzt wird. Bravo!