Schweinemarkt KW 23-24/’23: Angebot schrumpft, Grillgeschäft wächst

Das seit Jahresbeginn EU-weit signifikant gesunkene Schlachtschweineangebot (ca. minus 10 Prozent gegenüber 2021) hat das Preisniveau auf Rekordwerte ansteigen lassen. Aktuell trägt das angelaufene Grillgeschäft zu einem weiteren Preisanstieg bei.
In Deutschland, dem Land mit dem stärksten Angebotsrückgang, ergab das Preismodell für diese Woche ein weiters Plus von fünf Cent. Auch in den übrigen EU-Mitgliedsstaaten folgen die Notierungen in ähnlichem Ausmaß dieser Tendenz.

In Österreich hinterlässt die wegen Fronleichnam abermals verkürzte Schlachtwoche keinerlei Überhang – im Gegenteil – Schlachtbetriebe fragen nach zusätzlichen Schweinepartien, weil aktuell grillfähige Teile vom Schwein wie Schopf, Karree und Bauch boomen. Nicht ins Geld zu bringen ist dem Vernehmen nach aber der Rest des Schlachtkörpers, wie z. B. Schinken oder Verarbeitungsfleisch, was die Abnehmerseite in eine zwiespältige Stimmung bringt. „Im Export nach Asien und andere Drittstaaten schießt man sich mit unserem Preis aus dem Markt“, meint einer der namhaften Exporteure. Kein Wunder, denn die Erzeugerpreise in Nord- und Südamerika liegen um mehr als 100 Euro je Durchschnittsschwein unter dem europäischen Niveau. Vor diesem Hintergrund konnte man sich an der Ö-Börse auf ein Plus von drei Cent einigen.

Preise KW 23-24/’23 (Marktbericht vom 8. Juni 2023):

Mastschweine-Notierungspreis:  EUR 2,47 (+0,03)
Berechnungsbasis:                    EUR 2,34

Zuchten-Notierungspreis:          EUR 1,89 (=)
Berechnungsbasis:                    EUR 1,79

Dr. Johann Schlederer

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AUTORRed. CW
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