Erfahrungsgemäß kommt es bei reduzierter Schlachtung zu Rückstaubildung am Lebendmarkt und entsprechendem Preisdruck. Aktuell wird dieses übliche Szenario überlagert von einer unterdurchschnittlichen Angebotssituation in weiten Teilen Europas und der optimistischen Sicht auf die Nachfrageentwicklung auf den Heimmärkten, sprich Beginn der Grillsaison sowie der globalen Schweinefleischmarktlage mit Blick Richtung steigender Importbedarf asiatischer Länder. Demzufolge war selbst vor dem Hintergrund eines üblicherweise schwächelnden Nachostergeschäftes und zweier aufeinander folgender Feiertagswochen kein Anzeichen auf Preisdruck zu spüren. Im Gegenteil, im deutschen Preisbildungsmodell (+/- 0,00) waren bereits wieder Meldungen mit positiven Tendenzen vertreten. In den übrigen EU-Ländern zeigen sich ausschließlich stabile Notierungen mit festem Fundament.
In Österreich zeigt sich der Markt sehr ausgeglichen. Während Betriebe mit ausschließlicher Heimmarktorientierung auf die eine oder andere schlachtreife Partie verzichten können sind die exportorientierten Schlachtunternehmen aufnahmefähig. Im Fleischhandel und besonders im Fleischergewerbe war ein positives Urteil über das zurückliegende Ostergeschäft unüberhörbar. Gerade Grillartikel gingen für diese Jahreszeit (Mitte April) überraschend gut. Vor dem Hintergrund eines mäßigen Angebotes und eines bevorstehenden fehlenden 1. Mai Feiertagsschlachttages wurde an der Ö-Börse das Preisniveau auf bestehendem Niveau belassen.
Preise KW 17/18 (Marktbericht vom 25. April 2019):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,69 Euro (± 0,00)
Berechnungsbasis: 1,59 Euro (± 0,00)
Zuchten-Notierungspreis: 1,30 Euro (± 0,00)
Berechnungsbasis: 1,20 Euro (± 0,00)
Johann Schlederer, VLV