Die erzeugerpreisfreundliche Entwicklung der beiden Vorwochen findet keine Fortsetzung. Einmal mehr gibt der deutsche Markt die Linie vor und fixiert auf Vorwochenniveau. Begründet wird die Entscheidung mit einem leicht steigenden Angebot und mit dem Einwand, dass die Fleischbranche es nicht geschafft habe, die gestiegenen Einstandspreise beim Fleischverkauf im gewünschten Ausmaß umzusetzen. Sollte mit dem gegebenen Preisniveau tatsächlich der diesjährige Jahreshöchstpreis erreicht sein, dann wäre das aus Erzeugersicht der zweitschlechteste Wert in den zurückliegenden sieben Jahren. Aber: Die aktuelle dürrebedingte Entwicklung am Futtermittelmarkt sowie aufgetretene Fälle von Afrikanischer Schweinepest in China geben zumindest zur Hoffnung Anlass, dass Schlachtschweine im Herbst gefragter sein könnten als üblich.
In Österreich ist die knappe Versorgungslage am Lebendmarkt unverändert. Häufig werden die Schweine früher abgeholt als geplant. Die zumindest noch bis zum Wochenende prognostizierten Tropentemperaturen verringern seit Wochen Fresslust und Wüchsigkeit der Mastschweine und verzögern dadurch die Schlachtreife um ein bis zwei Wochen. Auch am Fleischmarkt hofft man auf kühlere Temperaturen, die erfahrungsgemäß den Appetit auf Fleischspeisen wieder steigen lassen. Vor dem Hintergrund eines unterdurchschnittlichen aber leicht gestiegenen Schlachtschweineangebots wurde die Notierung der Ö-Börse auf Vorwochenniveau fortgeschrieben.
Preise KW 34-35 (Marktbericht vom 23. August 2018):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,57 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,47 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,21 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,11 Euro
Johann Schlederer, VLV