Ein schwaches Lebendangebot trifft mit einem impulslosen Fleischmarkt zusammen. Einem saisonal schwächeren Schweineangebot (aufgrund der „Sommerumrauschquote“ 2017) bei hitzebedingt schwacher Wüchsigkeit steht eine seit Wochen anhaltende Flaute am Schweinefleischmarkt gegenüber.
Schon seit Jahresbeginn wird das schwache Geschäft beim Asienexport ins Treffen geführt, nun zusätzlich die urlaubsbedingt tendenzielle Entvölkerung der Ballungszentren. Die dadurch abhanden gekommene Kaufkraft dürfte über einige Wochen anhalten.
Notierung nur mit Mühe stabil
Für die Erzeugerpreise gibt es damit keine Luft nach oben, obwohl das Preisniveau des ersten Halbjahres 2018 um sieben Prozent unter dem 5-Jahresdurchschnitt liegt. Die EU weit richtungsweisende Notierung der deutschen Erzeugergemeinschaften (± 0,00) hat Mühe, das Preisniveau zu halten. Auch am spanischen Markt kompensiert die beginnende Sommersaison bislang nicht den Ergebniseinbruch in Asien. Etwas besser scheint die Lage in Italien zu sein, wo mit einem leichten Plus die Sommersaison eingeläutet wird.
Sommerloch in Österreich
Auch am österreichischen Markt sind die Bestimmungsfaktoren des sogenannten Sommerlochs stark ausgeprägt. Seit Juni liegt das Angebot an schlachtreifen Schweinen ca. zehn Prozent unter der Norm, andererseits ist die Nachfrage primär vom Interesse der Schlachtbetriebe an einer Auslastung der Schlachtlogistik getrieben. “Bei dieser Fleischnachfrage darf man froh sein, dass es wenig Schweine gibt, ansonsten wäre das Preisniveau noch deutlich tiefer!”, äußern sich Abnehmer aus der Schlachtbranche zur Marktlage. Vor diesem Hintergrund wurde trotz abermals geringem Angebot der Preis auf unverändertem Niveau fixiert.
Preise KW 27/28 (Marktbericht vom 5. Juli 2018):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,48 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,38 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,20 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,10 Euro
Johann Schlederer, VLV